Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Vorwort. 
Bei der Stosfgruppierung ist bewußt jedes Schema vermieden worden. 
Die Darstellung weicht von der in militärischen Werken früher gern 
geübten Gepflogenheit ab, die Operationen und Kampsvorgänge vom 
rechten Flügel beginnend zu schildern. Auch empfahl es sich meist, die 
Tätigkeit der Obersten Heeresleitung gesondert und zusammenfassend zu 
behandeln, um Arsprung und Auswirkung der Führerentschlüsse im er¬ 
schwerenden Element der Kriegswirklichkeit zu zeigen. Aus dem gleichen 
Grunde wurde der Schleier über den Vorgängen auf feindlicher Seite nicht 
vorzeitig gelüstet. Der Leser erfährt von ihnen zunächst nicht mehr, als 
der deutschen Führung im betreffenden Zeitpunkt bekannt war. Erst nach 
Abschluß eines ganzen Operationsabschnittes werden jedesmal die Vor¬ 
gänge beim Gegner zusammenhängend geschildert. 
Das Werk beansprucht nicht, ein nach der kritischen Seite hin abge¬ 
schlossenes Bild der Kriegshandlungen und ihrer Zusammenhänge zu 
geben; dazu ist der zeitliche Abstand noch zu gering. Diese Aufgabe ist erst 
lösbar, wenn persönliche Aufzeichnungen der Heerführer und Mitkämpfer 
sowie wissenschaftliche Einzelsorschungen in noch reicherem Maße vorliegen 
und wenn vor allem die Archive unserer früheren Verbündeten und Gegner 
erschlossen sein werden. Fn der Kritik war somit Zurückhaltung geboten, 
jedoch sind alle für die Beurteilung der Vorgänge wichtigen Anhalts¬ 
punkte offen und vorbehaltlos dargelegt worden. 
Kein Volk braucht diese Offenheit weniger zu scheuen als das 
deutsche. Es hat im Verein mit seinen Bundesgenossen in dem furcht¬ 
barsten aller Kriege Leistungen vollbracht, die zum Größten, aber auch 
Schwersten alles menschlichen Erlebens gehören. So wird das vor¬ 
liegende Werk, indem es sich aus strenge Entwicklung des Tatsächlichen 
beschränkt, zu einem Denkmal für das kämpfende und blutende Heer, für 
die schaffende und duldende Heimat, zu einem Ehrenmal für die deutschen 
Toten, mag sie heimatliche oder fremde Erde decken. 
Potsdam, den 1. Oktober 1924. 
Der Präsident des Reichsarchivs 
von Mertz
	        
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