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Vorwort.
gänzen. Leider sind wertvolle Zeugen der Ereignisse schon vor oder während
der Zusammenarbeit mit dem Reichsarchiv verstorben. Diese Verluste ließen
sich nicht immer durch Auskünfte ihrer Mitarbeiter voll ersetzen.
Reben den aus privaten Quellen zufließenden Ergänzungen wurde das
Reichsarchiv durch Auskünfte in- und ausländischer Behörden weitgehend
unterstützt. So leistete das Kriegsarchiv Wien in entgegenkommendster
Weise von Ansang an hochwillkommene Mitarbeit. Auch besteht mit der
Historical Section, Committee of Imperial Defence in London und der
Historical Section, The Army War College of U. S.A. ein für die Förderung
der Arbeiten des Reichsarchivs sehr wertvoller Gedankenaustausch. Die
gesamte bisher erschienene in- und ausländische Kriegsliteratur wurde zur
Vervollständigung der Forschungsergebnisse sorgfältig herangezogen. So
wurde durch möglichst lückenlose Ausnutzung aller sich bietenden Quellen,
sowie durch dauernde Fühlungnahme mit den an den Ereignissen be¬
teiligten Persönlichkeiten versucht, ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit in der
Feststellung der Tatsachen zu erreichen.
Das Reichsarchiv fühlt sich verpflichtet, allen in- und ausländischen
Behörden und den zahlreichen Persönlichkeiten, deren Unterstützung es in
Anspruch genommen hat, seinen besonderen Dank auszusprechen und ihre
weitere Mitarbeit für die Zukunft zu erbitten.
Bei der Beschaffenheit des Quellenmaterials waren jahrelange vorbe¬
reitende Arbeiten notwendig, ehe mit der Veröffentlichung des Werkes
begonnen werden konnte. Der Vorteil, den die bis ins einzelne gegliederte
Zusammenarbeit in einem Amte bietet, trat hierbei deutlich zutage. Rur
sie gab die Möglichkeit, das außerordentlich umfangreiche, in Tausenden
von Aktenbänden verstreute Material mit wissenschaftlicher Gründlichkeit
zu durchforschen.
Im einzelnen gestaltete sich das Arbeitsverfahren folgendermaßen:
Auf Grund der vorhandenen Aktenbestände wurden zunächst breit an¬
gelegte Sichtungs- und Forschungsarbeiten gefertigt, die oft bis auf die
Aufzeichnungen kleinster Truppenverbände zurückgreifen mußten. Diese
Forschungsarbeiten wurden einer eingehenden Prüfung unterzogen,
Widersprüche und Lücken festgestellt. Unter Heranziehung der Kriegs¬
literatur, der Auskünfte von privaten Persönlichkeiten und amtlichen
Stellen wurde sodann ihre Aufklärung und Ergänzung veranlaßt. Daraus
erwuchsen nach und nach in sich abgeschlossene Einzelstudien. Ihre Ergeb-