Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Mitwirkung der Engländer und Belgier. 
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gestaffelt auf NeufchLteau zum Angriff vorgehen, die Z. Armee wiederum 
rechts gestaffelt auf Arlon antreten, mit dem rechten Flügel aber Anlehnung 
an Verdun halten. Der 4. Gruppe Reserve-Divisionen bei Sissonne— 
Vervins fiel in diesem Fall die Deckung der linken Flanke der Nordgruppe 
zu. Die Ausgabe der südlichen Hauptgruppe blieb durch die Änderungen 
der Variante unberührt. 
Die Mitwirkung englischer Landstreitkräfte aus französischer Seite 
war nach den bestehenden geheimen Militärkonventionen von verschiedenen 
politischen Bedingungen abhängig gemacht. Für den Fall ihres Eintreffens 
waren vorbereitende Maßnahmen in einem Anhang zum Plan Nr. 17, in 
dem sie unter dem Decknamen der „Armeeabteilung W" erschienen, ge¬ 
troffen und ihre Versammlung am linken Flügel des französischen Heeres 
in der Gegend von le Cateau—Cambrai vorgesehen. Das britische Expe¬ 
ditionskorps sollte sich der Offensive aus dem linken Flügel anschließen. 
Ob bindende Abmachungen mit dem belgischen Generalstab für 
den Fall eines gemeinsamen Krieges gegen Deutschland getroffen 
worden sind, muß vorläufig noch dahingestellt bleiben. Aus alle Fälle 
durfte aber als sicher vorausgesetzt werden, daß Belgien sich einem 
etwaigen Einbruch der Deutschen in sein Gebiet mit seiner gesamten Armee 
(sechs Infanterie-, eine Kavallerie-Division) entgegenstellen würde. Da¬ 
nach ließ sich eine Verzögerung des deutschen Vormarsches durch Belgien 
erhoffen. 
Von Italien brauchte eine Anteilnahme am Kriege auf feiten des 
Dreibundes nicht besorgt zu werden. Infolgedessen beließ der französische 
Ausmarschplan an der Alpengrenze von vornherein als Grenzschutz nur 
ein Mindestmaß an Truppen, soweit bekannt vier Divisionen. Auch diese 
Kräfte konnten, falls es die Lage erlaubte, schnell aus den Kampfplatz 
gegen das deutsche Heer geworfen werden. 
Der französische Aufmarsch war so beweglich gestaltet, daß das Schwer¬ 
gewicht der beabsichtigten Offensive je nach der Lage in den Raum nördlich 
oder südlich Metz verschoben werden konnte. Fast die Hälfte der französischen 
Armee stand von Anbeginn in der südlichen Hauptgruppe bereit, den An¬ 
griff in die deutschen Reichslande hineinzutragen. Diese Kräfte konnten 
erforderlichenfalls noch durch Teile der 3. Armee, durch die 4. Armee und 
durch die von der italienischen Grenze und aus Afrika heranzuführenden 
Truppen verstärkt werden. Andererseits war man aber auch in der Lage, 
die nördliche Hauptgruppe durch Einsatz der 4. Armee, Mitwirkung der 
3. Armee und Zuführung der afrikanischen Verbände sowie der englischen 
Streitkräfte aus eine ansehnliche Kampfkraft zu bringen. Der Gefahr, 
in Abhängigkeit vom Feinde zu geraten, glaubte der französische General-
	        
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