Volltext: Rohrbach - Berg

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register aus dem Jahre 1320 stammt, Putzleinsdorf ur- 
kundlich 1266 und Neufelden 1217 als Märkte erscheinen, 
dürfen wir annehmen, daß dem Markte Rohrbach der 
Wochenmarkt am Montag bereits im 13. Jahrhundert 
privilegiert wurde. Auf diesem Wochenmarkt wurde beson-- 
ders Vieh aufgetrieben. Das ungarische Vieh kam auf dem 
Landweg aus Niederösterreich über Freistadt, Leonfelden 
und Haslach oder über Pregarten, Linz, Neufelden nach 
Rohrbach. Am Zusammentreffen dieser wichtigen Straßen 
entwickelte sich der Markt zur hervorragendsten Rast- und 
Futterstelle für den Viehtrieb. Von Rohrbach wurde das 
Vieh anfangs durch die Falkensteinische Maut Wildenranna, 
gleich dem einheimischen Vieh, Landvieh genannt, später 
im 14. und 15. Jahrhundert auch über Ulrichsberg durch 
den Klafferwald nach Bayern getrieben. Den Weg über 
Ulrichsberg durch den Klafferwald ließ die Herrschaft Fal- 
kenstein anfangs des 16. Jahrhunderts verhacken; als aber 
später das ungarische Vieh wieder auf diesem Weg getrieben 
wurde, errichtete sie zu Ulrichsberg eine Maut. Der Vieh- 
trieb war sehr bedeutend. 1569 verzeichnen die Mautregister 
der Freistädter Filialmaut Pregarten für Regensburger, Nürn 
berger und Augsburger Viehhändler allein 4900 Stück unga- 
rische Ochsen. Es kamen aber auch zahlreiche Pferde und 
Schafe aus Ungarn. Der Weg von Obernzell über Rohrbach, 
Haslach nach Böhmen wurde im Mittelalter zur begangensten 
sogenannten oberen Straße. 
 
Als ständige Handelsware hatte im ganzen Mittelalter das 
Salz die größte Bedeutung, auch für den Markt Rohrbach, 
wie Nößlböck ausführt: 
" Hauptsächlich wurde seit den frühesten Zeiten Schellenberger 
Salz ins salzlose Böhmen und von dort als Rückfracht Pro- 
viant gebracht. Nach dem Privileg Erzherzog Albrechts VI. 
vom 21. Jänner 1459, konnten die Rohrbacher beliebig viele 
große und kleine Kufen verhandeln. Die Rohrbacher holten 
sich das Schellenberger Salz zumeist in Niederranna, Hof- 
kirchen und Neufelden. 1489 durften sie in Passau wöchent- 
lich 6 Pfund Kufl und 1 Pfund Kufen, 1490 aber, damit der 
Salzhandel der Hofkirchner und Neufeldner nicht geschmälert 
 
1) Weistümer, Einleitung 137.
	        
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