Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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sich erst später das jetzige Dorf dazugesellte. 
In der bereits 1190 urkundlich genannten Streusiedlung 
Dobretshofen haben wir es deutlich mit 2 Einzelhöfen zu 
tun, die den Kern des späteren Dorfes bildeten, dem Rucker- 
hof (Dobretshofen 9) mit 66 Joch und dem Grüblhof (Dobrets- 
hofen 3) mit 53 Joch. Beide Güter liegen frei und selbstbe 
wußt da und signalisieren bäuerliches Standesbewußtsein. Einer 
der ersten Besitzer eines dieser Höfe war der 1190 erwähnte 
"Siboto tobrizze" (vgl. unten S. 327). 
Diese Dörfer liegen zwar in den Gemeinden Oepping bzw. 
Sarieinsbach, doch gehören sie zur Altpfarre Rohrbach 
und damit zum Siedlungsgebiet Rohrbach-Berg und verdienen 
deshalb hier Erwähnung. 
In der Ortschaft Fraundorf markiert das Lindorfergut oder 
"der Baur zu Fraundorf" (Nr. 1) mit 59 Joch Grundbesitz 
einen deutlichen Einzelhof. Auch wenn das Dorf urkundlich 
erst 1621 ins Licht der Öffentlichkeit tritt, dürfte doch die 
ser Einzelhof bereits um oder vor 1200 entstanden sein und 
die Besiedlung der nördlichen Hälfte der Gemeinde Berg mit 
eingeleitet haben. 
Im Dorf Gattergaßling, das 1264 erstmals erwähnt wird, mar- 
kiert der Pfefferhof (Nr. 5) einen Einzelhof mit 52 Joch 
Grundbesitz. Er liegt auf einer Anhöhe außerhalb des Dorfes 
und betont so seine Sonderstellung im Rodungsvorgang. 
Im Dorf Gintersberg ist das "Bauerngut zu Gintersberg" (Nr.1) 
an Größe (55 Joch) und Lage deutlich als Einzelhof zu er- 
kennen, der am Anfang der Besiedlung dieses Dorfes stand. 
Im Dorf Gollner am Fuß des Maria-Trost-Berges sind 4 Höfe 
verschiedener Wirtschaftsgröße hier zu erwähnen: Der Bauhof 
oder das Höfergut (Gollner Nr. 5) mit 85 Joch, das Müllner- 
Gut (Nr. 6) mit 51 Joch, das Josephen-Gut (Nr. 7) mit 47 
Joch und das Wastlbauern-Gut (Nr. 9) mit 44 Joch. Hier ist 
es vier Bauern gelungen, mit einer überdurchschnittlich großen 
Wirtschaftsfläche ausgestattet zu werden. Da Gollner in der 
Person des "Dietmar de Coldam" bereits vor 1182 urkundlich 
genannt ist, muß auch die Anlage des Dorfes mit den 4 Groß- 
bauern auch vor 1182 erfolgt sein (vgl. unten S. 411).