Volltext: Rohrbach - Berg

167* 
 
Die MARIEN-KAPELLE (auch Urlaubkapelle, Teufelskapelle und 
ähnlich genannt) beim Haus Berg 25 (Maria Trost 1) wurde im 
Rahmen der Häuserchronik bereits behandelt (vgl. S. 212). 
Die Kapelle MARIA MIT ZWEI ENGELN befindet sich unter 
halb des "Schickanus" am Wallfahrtsweg von Rohrbach zum 
Berg herauf. Im Inneren der Kapelle steht die Madonna als 
Maria Immaculata mit einem Sternenkranz um den Kopf, zu 
ihren Füßen die von einer Schlange umwundene Weltkugel. 
Rechts und links befinden sich je ein Engel, die ihrer ganzen 
Art nach von Johann Worath (1609-1680) oder seiner Werk- 
stätte herkommen (besonders große Ähnlichkeit mit den En- 
geln, die in St. Wolfgang am Stein im Auszug der Altäre 
sitzen). Es ist wahrscheinlich, daß sich auch hier Elemente 
der früheren Kircheneinrichtung erhalten haben. 
 
Als EINSIEDLERKAPELLE dürfte eine von den eben genannten 
Kapellen gedient haben. Denn Thedodorich von Rödern (+ 1682) 
schreibt von seinem Plan, im Wald in der Nähe des Schlosses 
Einsiedeleien zu errichten. Tatsächlich sind mehrere Einsied- 
ler dokumentarisch nachweisbar; allerdings kennt man nur die 
Namen von einigen Einsiedlern aus dem Rohrbacher Totenbuch; 
hier sind folgende Namen bezeugt: 
Heinrich Kussmann, + 24.5.1731 im 69. Leb.]. 
Fidelis Wöchler, + 10.6.1757 im 62. Lj. 
Mathias Huebauer, + 28.8.1758 im 69. Lj, 
Maria Huebauer, + 2.7.1761 im 82. Lj. 
Joseph Ignaz Matosch war der letzte Einsiedler im Berger Wald; 
er erhielt am 11. Juli 1783 vom Passauer Fürstbischof Joseph 
von Auersperg die Dispens von seinem "Einsiedlers Gelübd, um 
sich allenfalls verheirathen zu können". Matosch (auch Mathlos 
genannt) stammte aus Ottensheim, war seit 1772 Einsiedler, 
und ernährte sich mit Spinnen und Gärtnerei. Nach der Aufhe- 
bung der "Waldbrüder" durch Kaiser Joseph II. wurde ihm 
empfohlen, sich als Schneider oder Gärtner fortzubringen. 
Literatur: Prügl, Josephinismus 159.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.