Type 2 (GfT.Taf. 899 und 1074), eine zweite Auszeichnungstype mit M 99 in der
Form wie Amerbachs Type 26, eine kleine Texttype mit M 47 (iw den Formen über
einstimmend mitCöln, Retro Minores Type 4, GfT.Taf. 347, nur fehlt dieser letzteren
das H 2 mit 2 Strichen), und schließlich die Texttype auf dem Titel der Commentarii
in magistrum Petrum Hispanum des Petrus Tartaretus. Buchschmuck, Initialen usw.
hat er nicht verwendet.
Druckprobe: Woolley 105. GfT.Taf. 1046-1047.
FRIEDRICH RIEDERER / Noch während der Tätigkeit Kilian Fischers be
gründete Freiburgs zweiter Drucker, Friedrich Riederer, seine Offizin. Alles was
wir von ihm wissen, beruht auf den Angaben seiner Drucke, insbesondere seines
Hauptwerks, das er nicht nur gedruckt, sondern auch selbst verfaßt hat. Es ist dies
der Spiegel der wahren Rhetorik, ein Formelbuch mit Anleitung zur Abfassung von
Urkunden und Briefen, das am n. Dezember 1493 erschien (Hain 13914). Aus den
Widmungsworten, die er an die Universität und die städtischen Behörden von Frei
burg richtete, entnehmen wir, daß er aus Mülhausen im Hegau stammte und seine
Kenntnisse auf dem Gebiete des Formularwesens dem Junker von Friedingen zu
Hohenkrähen, bei dem er vielleicht Schreiberdienste getan hatte, dem Gerichts
schreiber und den Lehrern der Hohen Schule usw. verdankte. Ob er eine Universität
besucht hat, ist nicht bekannt, jedenfalls kennt die Freiburger Matrikel seinen Namen
nicht. Daß er aber ein gebildeter Mann gewesen sein muß, geht aus den Lob
preisungen hervor, die der gelehrte Dichter Jakob Locher Philomusus ihm in seinen
von Riederer gedruckten Werken widmet Franc. Negros Ars epistolandi (Hain
*11879), die im Jahre 1499 erschien, ist der letzte Druck, der Riederers Namen
trägt. Über seine weiteren Schicksale sind wir nicht unterrichtet. Die Gesamtzahl
seiner Drucke ist für seine etwa 7 Jahre dauernde Tätigkeit recht gering. Bis jetzt
sind, wenn ihm die beiden Tartaretus drucke mit Recht abgesprochen werden, von
ihm nur 9 Werke bekannt, 1 Foliant und 8 Quartos, dazu 9 Einblattdrucke. Riederer
besaß 3 Typenarten: eine Schwabacher mit M 44? eine Auszeichnungstype mit M 99
und eine kleinere Texttype, hier zu den Marginalien gebraucht, mit M 99.
Druckproben: Monumenta Taf. 132. Freys 30. GfT.Taf. 1048-1050.
FREISING
JOHANN SCHAEFFLER druckte von 1492-1494 und dann nach einer kurzen
Unterbrechung von 1 bis 2 Jahren, d. h. von 1497-1499? h 1 Ulm. Sein Aufenthalt in
Freising, während dessen er mit seiner auch in Ulm benutzten Type 1 ein gram
matisches Schulbuch: Es tu scolaris? druckte, ist also nur eine Episode, wie sie auch
von andern Druckern des XY. Jahrhunderts, z. B. Konr. Kachelofen in Freiberg, Joh.
Sensenschmidt in Regensburg u. a., berichtet wird.
Nachbildung zweier Seiten aus dem eben erwähnten Druck in TFS. 1902 r.