Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

CÖLN 
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Unbekannt ist der Name des Besitzers einer Presse, den Proctor nach einem seiner 
Drucke als den 
DRUCKER DES DIALOGUS SALOMONIS ET MARCOLPHI be 
nannt hat. Ein Druck hat Angabe des Druckortes (VK. 45) und 3 auch des Jahres 
(VK.381, 949, 45)? wodurch diese Presse für die Jahre 1478-1481 festgelegt wird. 
In dem ersten dieser 4 Drucke finden wir auch die Initiale S aus dem Besitz des 
Nicolaus Goetz (GfT. Taf. 200). Ob wir daraus auf weitere Beziehungen dieser beiden 
Druckereien schließen dürfen, war bisher nicht zu erweisen. 
Druckproben: GfT. Taf. 144* TFS. igooe. Woolley 47- Stockholm 128. 
HEINRICH QUENTELL war, wie aus der Schlußschrift eines erst nach seinem 
Tode aus seinerPresse hervorgegangenen Druckes (Panzer VI358,106) erhellt, aus 
Straßburg gebürtig. Der erste mit seinem Namen unterschriebene Druck erschien 
im Jahre 1479; indessen müssen wir aus urkundlichen Nachrichten und der Entwick 
lung seiner Type 1 (Mon.Taf.246) annehmen, daß er schon vorher im Buchgewerbe 
tätig war, und zwar hauptsächlich als Verleger, als welcher er in Verbindung mit 
seinem Schwiegervater Joh. Helrnan die Presse des Nie. Goetz beschäftigte, ebenso 
wie er in den letzten neunziger Jahren eine Anzahl Drucke ganz oder teilweise durch 
die Druckerei Retro Minores hersteilen ließ. Seine Offizin befand sich in dem „Zum 
Palast“ genannten Hause „apud summum“, d. h. Am Domhof. Daß er allein als der 
Urheber der Cölner Bilderbibeln anzusehen ist, vergleiche oben die Bemerkungen 
zu Bartholomäus von Unckel. Sein Tod muß im September oder Oktober 1501 er 
folgt sein. 
Die überraschende durch Urkunden der Antwerpener Archive überlieferte Tatsache, 
daß H. Quenteil in den Jahren 1483-1487 in Antwerpen gewohnt hat, ist noch nicht 
genügend aufgeklärt. Vgl. ZfBw. 1919 S. 2iif. 
Druckproben: Monumenta Taf. 246, 247. GfT. Taf.277-290, 331-338, 4 IO > 4 11 - 
Woolley 46. 
JOHANNES DE BEL ist wohl identisch mit Johann de Bell aus ’s Hertogen 
bosch, der am 30. April 1466 in Cöln immatrikuliert wurde, der Burse des Magisters 
Gerardus von Ramsdonck angehörte, am 8. Juni 1467 Bakkalaureus und am 11. De 
zember 1472 Magister in artibus wurde. In zweien der mit seiner kleinen Type 
(Mon.Taf. 68 und GfT. Taf. 143) hergestellten Drucke nennt er sich Incola civitatis 
(sc. Coloniae). Als selbständiger Drucker erscheint er nur in den Jahren 1481-1482. 
In einem erst neuerdings aufgefundenen Breviarium Coloniense sind einzelne Stücke 
in Koelhoffs Type 1* (d. h. Type 1 mit den Majuskeln von 10), das übrige in Bels 
Type gedruckt. Vielleicht sind wir dadurch berechtigt, anzunehmen, daß Joh. de Bel 
diese Type 1 * von Koelhoff erworben und dann auch die beiden* sonst noch be 
kannten, schlecht in die Reihe der Koelhoffschen Drucke hineinpassenden Werke: 
Proctor 1049 dem Datum 5. September 1482 und Proctor 1050 gedruckt hat. 
Druckproben: Monumenta Taf.68. GfT. Taf. 143.
	        
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