URACH / WIEN
Da er Regers Type 6 (M 44? 2011 = 91 mm), mit der 11. a. der Brief des schwäbischen
Bundes an den Bischof von Speyer gedruckt ist, von diesem übernommen zu haben
scheint, dürfte Hausers Druckertätigkeit um i495 711 datieren sein.
Die ihm früher zugewiesene Nicklashauser Fahrt, in der letzten Zeile signiert mit
H H (Berlin Inc. 1932), sowie die ebenso bezeichnete Historie von vier Kaufleuten
(Berlin Inc. 1933) hat Schreiber mit einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit dem
Hans Hoffmann in Nürnberg zugewiesen (Manuel V 4836 u. 4 2 35)-
URACH
KONRAD FYNER / (Monumenta Taf.97, 237) siehe Eßlingen.
WIEN
DRUCKER DES VOCHABUOLISTA = DRUCKER DER HISTORIA
VON ST. ROCHUS (STEPHAN KOBLINGER?) / Der älteste Drucker
Wiens ist ein Anonymus, der bisher irrtümlich mit dem Verleger Johann Cassis
identifiziert wurde. Dagegen hat Dr. Ignaz Schwarz in einem Exkurs* den er zu
der von Langer-Dolch herausgegebenen Bibliographie der österreichischen Drucke
des XV. und XVI. Jahrhunderts (Wien 1913) beigesteuert hat, als wahrscheinlich
nachgewiesen, daß wir diese ältesten Wiener Drucke aus den Jahren 1482-c. i486
dem aus Wien gebürtigen, erst in Vicenza im Jahre 1479 tätigen, von 1481 aber
wieder in seiner Vaterstadt nachweisbaren Steffan Koblinger oder Koglinger, wie er
in den Bürgerlisten genannt wird, verdanken. Dolch vermag diesem Drucker 11 Druck
werke zuzuweisen, die alle mit nur einer Type gedruckt sind.
Nachbildungen finden sich in Wiens Buchdruckergeschichte von Anton Mayer
(Wiehi88 3 ) S.nff.
JOHANN WINTERBURGER begann 10 Jahre nach dem Erscheinen des
ersten Wiener Druckes, d. h. im Jahre 1492, seine Kunst auszuüben. Er stammte aus
Winterburg in der Grafschaft Sponheim, nicht weit von Kreuznach ,,haud procul
a ripis Rhenanis et urbe inventrice et parente impressorie artis Mogunciaco“, wie er
in seinem Apuleius sagt. Über seine Vorbildung ist nichts bekannt. Im Jahre 1496
erwarb er das Bürgerrecht. Dank dem Aufschwünge, den Wissenschaft und Kunst
seit dem Regierungsantritt Maximilians nahmen, und dank seiner eigenen Strebsamkeit
gelang es ihm, schnell zu Ansehen und Wohlstand zu kommen, so daß er sich ein
eigenes Haus in der Krugerstraße (jetzt Nr. 5) erwerben konnte. Er war bis zu seinem
im Jahre 1519 erfolgten Tode tätig.
Ein Verzeichnis seiner Typen gibt uns W. Dolch, 1. c., S. 144/ 1 45? wo auch die zur
Zeit vorhandenen Nachbildungen angegeben sind.
Druckproben: H-Hgo.TFS. 1906bbb, igo7yy, igo8ss, igogtt. GfT.Taf. 1317-1318.