Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

LEIPZIG 
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in Merseburg als Drucker tätig gewesen ist. Er siedelte dann nach Leipzig über, wo er 
am 28. September 1481 als ersten Druck die Glossa super apocalypsim des Giovanni 
Nanni fertigstellte und, wie es scheint, mit mehreren kurzen Unterbrechungen wenigstens 
bis 1487 tätig war. Vielleicht gehören ihm aber auch noch einige Peraudische Ablaß 
briefe, die wir aus den Jahren 1489-1490 kennen (Einblattdr. 1130,1131,1152,1153). 
Nachbildungen seiner Typen: Monumenta Taf. m 1 ' 2 . GfT. Taf.66, 389, 390, 500 
bis 502. H-H46. 
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Leipzig: Konrad Kachelofen 1489 (Hain *13712) 
KONRAD (KUNZ) KACHELOFEN war der nächste in der Reihe der Leipziger 
Drucker. Er erscheint urkundlich schon im Jahre 14769 wo er in den Stadtkassen 
rechnungen als Contze Holtzhusen alias Kacheloffen von Wartberg eingetragen ist. 
Schon Ende der achtziger Jahre muß er ein eigenes Haus besessen haben, und im 
Jahre i49° kaufte er ein anderes in der Hainstraße für den Preis von 1100 Gulden, 
den er jährlich mit 100 Gulden abzuzahlen sich verpflichtete. Vom Jahre 1489 an 
druckte Kachelofen eine Anzahl Bücher für den Buchhändler Johann Schmiedhöfer, 
der diese seine Verlegerschaft durch sein unter den Schluß der Bücher gesetztes 
Monogramm J.S. gekennzeichnet hat (vgl. Günther im ZfBw. 1912 S.552ff.). Neben 
seiner Druckerei hatte er ein offenes Ladengeschäft an der Ecke des Rathauses und 
einen kleinen Weinschank, für den er einen Jahresbeitrag zum Schlegelschatz zu 
zahlen hatte. Im Jahre 1495 flüchtete er vor der Pest mit seiner Presse nach Freiberg, 
wo er das gerade im Druck befindliche MissaleMisnense vollendete (MonumentaTaf.3 5)
	        
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