Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Rückblick auf die Sommer- und Herbstkämpfe 
Die Feldherren der Entente hatten für das Jahr 1916 eine allge¬ 
meine Offensive beschlossen (Bd. III, S. 582 ff.). Vor allem aus Rücksicht 
auf Rußland, dem noch die Niederlage von 1915 in allen Gliedern lag, 
mußte der Beginn des großen Unternehmens bis zum Sommer hinaus¬ 
geschoben werden. Diese lang gestreckte Frist ermöglichte es den Mittel¬ 
mächten, abermals die Freiheit des Entschlusses an sich zu reißen, indem 
sie im Februar bei Verdun und im Mai bei Asiago anstürmten. Die 
Kriegsgöttin ließ sich jedoch durch diese „Extratouren", bei denen die 
Verbündeten getrennte Wege gingen, nicht ungestraft herausfordern. Als 
die Sommersonne in Wolhynien und Galicien, am Isonzo und bei Asiago, 
bei Verdun und an der Somme auf blutgetränkte Kampfstätten nieder¬ 
brannte, da waren überall die Heere der Mittelmächte durch heftige 
Angriffe des Feindes in die Fesseln der Abwehr geschlagen. 
Der Hochspannung, die an den Fronten Ende Juli 1916 geherrscht 
hatte, ist im Schlußwort des IV. und in der Einleitung des V. Bandes 
eingehender gedacht worden. In der ersten Augusthälfte wuchs die 
Bedrängnis der Mittelmächte noch mehr. Während an der Somme nach 
wie vor die Last einer ,,Materialschlacht" von bis dahin ungekanntem 
Gewicht auf den Schultern der deutschen Verteidiger lag und im Osten 
der Russe mit kaum erlahmender Kraft immer wieder gegen die viel¬ 
fach brüchige Mauer der Verbündeten anrannte, stürmte nun auch der 
Italiener, des Druckes bei Asiago ledig, neuerlich am Isonzo vor, um 
seinem schon stark entmutigten Volke endlich einen sichtbaren Erfolg 
präsentieren zu können, der sich mit der Eroberung von Görz dann auch 
wirklich bot. Nur dem Zögern des Angreifers nach seinem Einmarsch 
in die Stadt dankte es der harte Führer der Verteidiger, wenn er östlich 
von Görz noch rechtzeitig seine überaus schütter gewordene Phalanx 
wieder schließen konnte. 
Von Mitte August an herrschte dann allerdings an den Fronten 
Österreich-Ungarns einigermaßen Ruhe ; es war aber die Ruhe vor einem 
neuen, schweren Gewitter, das sich nunmehr über den siebenbürgischen
	        
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