Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Frühzeitiger Einbruch des Winters 
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des k. u. k. III. Korps zu verschieben, wo sich auch die im Fleimstal ent¬ 
behrlich gewordene 13.GbBrig. sammeln sollte. Zu Ende des Monates 
Oktober schien das Losbrechen des Schlages unmittelbar bevorzustehen. 
Plötzlich eintretendes Schlechtwetter mit reichlichen Schneefällen be¬ 
müßigte aber die Italiener, den Angriff zu verschieben. Die in den 
nächsten Tagen mitgehörten italienischen Funksprüche und die Aussagen 
Gefangener stimmten darin überein, daß der Angriffsbeginn um den 
10. November zu gewärtigen sei. Die am 8. November wiederum ein¬ 
setzenden Schneefälle dauerten aber an, und bald mußten beide Teile 
gewahr werden, daß der Gebirgswinter dieses Jahr frühzeitig eingetreten 
war und größere Kampfhandlungen auf den Bergen ausschloß. 
Nach der Monatsmitte war den italienischen Funksprüchen zu ent¬ 
nehmen, daß zahlreiche Belagerungsbatterien des XVIII. und des 
XX. Korps von der Tiroler Ostfront an den Isonzo abgezogen wurden; 
mit dem solange erwarteten Ansturm auf dem Nordteile der Hochfläche 
von Asiago war somit nicht mehr zu rechnen. 
Inzwischen waren die Kämpfe an der Fleimstalfront in begrenzten 
Abschnitten nochmals aufgeflammt. Am 3. November gelang es der 
k. u. k. 9. GbBrig., den am 2. Oktober verloren gegangenen Gipfel im 
Colbriconstock. zurückzuerobern. Mit Leitern und Seilen erklommen die 
Stürmer die Felswände und überraschten die aus Bersaglieri bestehende 
Besatzung völlig. War die Lage damit an dieser Frontstelle wieder her¬ 
gestellt, so gelang den Italienern am gleichen Tage eine ähnliche Unter¬ 
nehmung nördlich des Rollepasses. In überraschendem Anlaufe nahmen 
sie hier den Stützpunkt vor der C. di Bocche, den sie am 18. August 
verloren hatten. 
An beiden Frontstellen entbrannten an den folgenden Tagen heftige 
Kämpfe. Vor der wiedergewonnenen Westkuppe des Colbricon scheiter¬ 
ten am 7. November die durch heftiges Artilleriefeuer vorbereiteten 
Angriffe eines Bersaglieribataillons. Auch vor der C. di Bocche holten 
sich am 4. ein italienisches Bataillon, am 6. deren zwei eine Abfuhr. 
Am 7. November erneuerten sie ihren Anlauf; nach dessen Abwehr stießen 
die Verteidiger nach und bemächtigten sich neuerlich des Stützpunktes. 
Der bereits erwähnte starke Schneefall am 8. November brachte die 
Kampftätigkeit in allen Höhenstellungen Tirols zum Verstummen; an 
ihrer Stelle setzte für Freund und Feind der bittere Kampf mit dem 
„weißen Tod" ein. Bis zum Tauwetter am 11. November erreichten die 
Lawinenverluste der Heeresgruppe bereits 123 Tote, 194 Verletzte und 
51 Vermißte.
	        
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