Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Erfolge der öst.-ung. Truppen bei Görz und bei Biglia 
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östlich von St. Peter bei Görz, bei dem sich das 4. Bataillon des 
wiederaufgestellten Prager Hausregimentes, des IR. 28, hervortat, brachte 
den Wiedergewinn eines in der letzten Schlacht verlorenen Stellungs¬ 
teiles sowie 540 Gefangene und 9 Maschinengewehre ein; die Italiener 
erlitten besonders schwere Verluste. 
Wenige Tage später, am 18. November, nahm das steirische IR. 47 
im Abschnitte der 28. ID.1) die wichtige Höhe-<¡>-126 südlich von Biglia, 
die, im Zuge der neuen Stellung liegend, in der letzten Schlacht in die 
Hände des Feindes gefallen war und ihm Einblick und Flankenwirkung 
gegen den Südflügel des XVI. Korps auf dem nördlichen Wippachufer 
gewährt hatte. Die nach erbittertem Kampfe eroberte Höhe wurde auch 
gegen die hartnäckigsten Gegenangriffe der Italiener am folgenden 
Tage durch die wackeren Steirer behauptet2). 
Das Vertrauen in den Kampfgeist der Truppe, der sichtlich wieder 
seine alte Höhe erlangt hatte, und die wesentlichen Verstärkungen, die 
der 5. Armee zuflössen3), machen es begreiflich, daß GO. Boroevic nun¬ 
mehr seine am 3. November fallengelassene Absicht, den „Sack von 
Hudilog" abzuschnüren, wieder aufnahm. Diese Kampfhandlung sollte 
nach dem Erlahmen des italienischen Infanterieangriffes in der neuen 
Schlacht, deren Losbrechen von Tag zu Tag erwartet wurde, einsetzen 
und die eigene Front Zumindestens in die Linie V. Hribach—Pecinka— 
Hudilog vortragen. 
Die in diesem Sinne schon am 17. November erlassenen Anordnun¬ 
gen wiesen das VII. Korps zum Stoß nach Westen, das XXIII. Korps 
zum Angriffe gegen Norden und Nordwesten an. 
Der erwartete Angriff blieb jedoch aus, und die von den Italienern 
mit Eile betriebene technische Verstärkung ihrer Stellungen an diesem 
ausgesetzten Frontabschnitt führte zur Erkenntnis, daß die bei dem 
beabsichtigten umfangreichen Unternehmen zu gewärtigenden Verluste 
nicht im Einklänge mit dem Nutzen der Frontverkürzung stehen wür¬ 
den. Daher wurde der Plan eines großangelegten Gegenangriffes auf¬ 
gegeben und alle Anstrengungen auf den Ausbau des Stellungssystems 
zusammengefaßt, in dem früher oder später neue Kämpfe mit dem 
zähen Feind zu erwarten waren. 
*) Neue Gliederung der Infanterie dieser Division: 55. IBrig. : IR. 47 (4), 
IBaon. III/bh. 3; 56. IBrig.: IR. 11 (2i/2), IBaon. 11/57. 
2) V o g e 1 s a n g, Das steirische IR. 47 im Weltkrieg (Graz 1932), 506 ff. 
3) Die 5. Armee hatte am 15. November 150.000 Frontfeuergewehre und 14.000 
Feuergewehre der Marschformationen zur Verfügung.
	        
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