Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Kampfverluste der neunten Schlacht 
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von fast einem Drittel des Feuergewehrstandes konnten nur nach und 
nach ersetzt werden; zunächst mußten Kräfte, die von anderen Fronten 
zugeführt wurden, aushelfen. 
Trotz der Einbußen an Kämpfern und dem Geländeverlust hatte 
die Lage der 5. Armee auf der Karsthochfläche nunmehr eine tiefgreifende 
Veränderung erfahren. Der Verteidiger stand zum ersten Male seit der 
zweiten Phase der sechsten Isonzoschlacht auch auf dem Nordteil der 
Hochfläche in taktisch günstigen, in ihrem Bauzustand besseren Stellun¬ 
gen, deren Fertigstellung in den nächsten Wochen mit Anspannung aller 
Kräfte betrieben wurde1). 
Wesentlich ungünstiger war die Lage des Verteidigers gegenüber 
den Flanken des vorgetriebenen italienischen Keiles. Zwischen Kostan- 
jevica und Hudilog war deshalb noch am 4. November die 14. ID. ein¬ 
gesetzt worden, die die gefährliche Lücke endgültig schloß. Auf den 
Nordhängen der Hochfläche, wo die Italiener bereits wesentliche Vor¬ 
teile südlich von Biglia errungen hatten, konnte das Gleichgewicht nur 
im Kampfe wiederhergestellt werden. Dieser Aufgabe galten die näch¬ 
sten Vorbereitungen der hier stehenden 28. Division. 
Rückblick auf die Herbstschlachten 
und der Kleinkrieg bis zum Jahresende 
Hiezu Beilagen 30 und 33 
Als der rauhe Spätherbst des Jahres 1916 mit Regengüssen und der 
über den kahlen Karst hinwegfegenden Bora den Kampfhandlungen 
großen Stiles ein Ende bereitete, war für beide Teile der Augenblick 
gekommen, sich über die Ergebnisse des dreimaligen Ringens klar zu 
werden und Entschlüsse für das künftige Verfahren zu fassen. 
Der vom k. u. k. VII. Korps unternommene Versuch, den von den 
Verhältnissen aufgezwungenen Kampf um eine Verteidigungslinie durch 
ein neues Kampfverfahren weniger verlustreich zu gestalten (S. 654), war 
gescheitert. .Gerade dieses Verfahren, bei dem die zu schwach gehaltenen 
Sicherheitsbesatzungen verbluteten, bevor die zu weit zurückgehaltenen 
Reserven einlangen konnten, hatte nicht nur eine Steigerung der Ver¬ 
luste, sondern auch zum erstenmal namhafte Raumeinbußen gebracht. 
Wenn es auch diesmal noch gelungen war, den Durchbruch zu verhüten 
1) Neben den Stellungstruppen arbeitete in diesem Räume eine Befestigungs¬ 
baugruppe, deren Stand an Arbeitern Ende November 18.500 Mann betrug.
	        
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