Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Boroevic gibt den Gegenstoß auf 
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Die Vorbereitungen für den vom 5.Armeekmdo. anbefohlenen Ge¬ 
genangriff hatten sieh in Anbetracht der Erschöpfung der Truppen bis 
zum späten Vormittag hinausgezogen. Erzherzog Joseph war sich dar¬ 
über im klaren, daß mit jeder Verzögerung die bei der zahlenmäßigen 
Übermacht des Feindes ohnehin zweifelhaften Erfolgsaussichten zusam¬ 
menschrumpften, und setzte daher den Angriffsbeginn auf 3h nachm. 
fest. In der hierüber an das Armeekommando erstatteten Meldung ver¬ 
hehlte er aber nicht, daß die Kommandanten der 17. und der 28. ID. 
übereinstimmend der Meinung seien, der Gegenangriff hätte besser zu 
Unterbleiben. Ein Mißlingen konnte für die ganze Front entscheidend 
sein, ganz abgesehen davon, daß es begreiflicherweise nicht verlockend 
war, die wenigstens zum Teile ausgebaute, taktisch günstig gelegene 
Stellung zu verlassen, die eben ihre Stärke bewiesen hatte, um besten¬ 
falls die alten, eingeebneten Linien oder eine Zwi&chenstellung im offenen 
Gelände zu gewinnen. 
Unter diesen Umständen und wegen der ungeklärten Lage, die bei 
dem Mangel an Reserven äußerste Sparsamkeit mit Kräften gebot, er¬ 
teilte GO. Boroevic den Befehl, den Gegenstoß zu unterlassen und bis 
zum äußersten Widerstand in der von den Truppen besetzten Linie zu 
leisten. Es war zu hoffen, daß sich die Lage auf der Karsthochfläche in 
den nächsten Tagen wesentlich zugunsten des Verteidigers bessern werde. 
Von der 14. ID. waren am Abend des 3. November 6 Va Bataillone im 
Anmarsch zur Front, 4 Bataillone konnten am nächsten Tage folgen. 
Die 28. ID., der am 2. November bereits das IR. 21 zugekommen war, 
wurde noch durch das IR. 47 verstärkt. Überdies kündigte die Heeresleitung 
das Einlangen der k. k. 1. LstlBrig. an, die von der DOHL. auf dem russi¬ 
schen Kriegsschauplatz freigemacht wurde und deren Transporte an jene 
der 14. ID. unmittelbar anschließen sollten1). 
Die Italiener hatten inzwischen alle Vorkehrungen getroffen, um 
den „Sack von Hudilog" durch Wegnahme der Stellungen des Südflü¬ 
gels der öst.-ung. Karstfront zu öffnen. So galten am 4. November die 
Anstrengungen des italienischen XIII. Korps der Front zwischen Hudi¬ 
log und Jamiano. Drei Divisionen liefen gegen diesen Frontteil Sturm; 
gegen die Ecke von Hudilog die durch zwei frische Brigaden der Armee¬ 
reserve verstärkte 47. ID., gegen Lukatic und die Trigonometerhöhe 208 
wiederum die 34. und die 33. Division. Das Ziel des Stoßes war Selo. 
!) Kriegsgliederung der 1. LstlBrig. : Kommandant GM. v. Soretic, k. k. LstlR. 2 
(3), 22 (3). Die Brigade langte bis zum 11. November bei der 5. Armee ein; das 
k. k. LstlR. 1 war noch im Bereich der 2. Armee zurückgeblieben.
	        
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