Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten gegen die Italiener 
So hatte sich das Mißverhältnis der Kräfte für den Verteidiger 
trotz aller Bemühungen kaum gebessert. Die klare Erkenntnis der 
daraus entstehenden Gefahren verschärfte die bei dem Zustande der 
Abwehrstellungen aufgetretenen schweren Sorgen der öst.-ung. Führung. 
Nur das Vertrauen auf die in acht Schlachten bewiesene Standhaftigkeit 
der Karstverteidiger hielt die Hoffnung wach, bis zu dem bei Winter¬ 
beginn zu erwartenden Abflauen der Kämpfe großen Stiles erfolgreich 
bestehen zu können. 
Die neunte Karstschlacht 
Der Einbruch der Italiener am 1. und 2. November 1916 
Die öst.-ung. Führung war sich um die Mitte Oktober völlig im 
klaren, daß auch diesmal die eingetretene Kampfpause nur kurz wäh¬ 
ren werde. Noch hatte Cadorna frische Truppen in hinreichender Stärke 
zur Verfügung, um das Hämmern auf die bereits arg in Mitleidenschaft 
gezogene Abwehrfront mit der Hoffnung auf größere, später vielleicht 
entscheidende Erfolge fortsetzen zu können. Diese Aussichten mußten sich 
aber in dem Maße verringern, als dem Verteidiger Zeit gelassen wurde, 
sein Stellungsnetz auszubauen. 
Tatsächlich schien nach dem Verhalten des Feindes, der umfang¬ 
reiche Ablösungen an der Front vornahm, schon am 23. Oktober ein 
neuerlicher Großangriff bevorzustehen. Dies bestätigten auch die Aus¬ 
sagen zahlreicher Überläufer, die sich, wie vor jeder Schlacht, einfan¬ 
den. Erhöhte Artillerietätigkeit und ein italienischer Fliegerangriff auf 
die Stadt Triest waren gleichfalls bekannte Vorzeichen. Aber es sollte 
noch eine Woche verstreichen, bevor der Schlag niederfiel. 
Am 24. Oktober setzte Schlechtwetter ein, das die Verschiebung des 
Angriffsbeginnes zur Folge hatte. Wohl aber dauerte das Feuer der 
italienischen Artillerie und Minenwerfer noch weiterhin fort und schwoll 
am 25. Oktober zu einer Heftigkeit an, die als Beginn der artilleristi¬ 
schen Einleitung der erwarteten Schlacht gedeutet werden mußte. Der 
gegen Mittag einsetzende Regen und dichte Nebelschleier brachten aber 
das Schießen zum Verstummen. 
In den folgenden Tagen benützten beide Teile jede vorübergehende 
Besserung der Sicht zu regem Artilleriefeuer. Beobachtungsstellen und 
Kommandostandorte, Ortschaften und Anmarschstraßen bildeten die 
Ziele der italienischen Langrohre. Die Abwehrartillerie nahm zumeist
	        
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