Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Das Kräfteverhältnis vor der neunten Schlacht 
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für diesen Fall an, die Schlacht anzunehmen und auf die Verteidigung 
des Valloneabschnittes zu stützen, um jene Reserven freimachen zu 
können, die für die Abwehr eines gleichzeitigen Stoßes aus Südtirol und 
im Küstenlande nötig erschienen. Im übrigen ließ er die Vorbereitungen 
für den nächsten eigenen Angriff mit allem Nachdrucke betreiben. Die 
auf der Karsthochfläche zu erringenden Erfolge mußten bei der Wieder¬ 
eröffnung der italienischen Kammer im Dezember sehr gelegen kommen. 
Die Ziele des bevorstehenden Kampfes, der als natürliche Fort¬ 
setzung der achten Schlacht gedacht war, blieben die gleichen wie bei 
dieser: zunächst war der Raum Trstelj—Hermada zu gewinnen. Wie¬ 
derum war der 3. Armee die Hauptaufgabe zugedacht. Ihr Nordflügel, 
das XI. und das XIII. Korps, sollte zunächst das gegnerische Verteidi¬ 
gungssystem zwischen dem V. Hribach, dem Orte Hudilog und Jamiano 
überwinden und dann gegen die folgenden Abwehrlinien zwischen dem 
Fajti hrib und den Orten Kostanjevica und Selo vorstoßen. Acht Divi¬ 
sionen wurden hier in einer Frontbreite von 81/2 km angesetzt. Der Stoß 
dieser Hauptangriffsgruppe sollte im Süden durch das VII. Korps, im 
Norden durch das VIII. und das XXIV. Korps der 2. Armee begleitet 
werden, der im übrigen wieder nur Ablenkungsaufgaben zufielen1). Mit 
der gleichen Anzahl von Bataillonen wie in der siebenten Schlacht trat 
die italienische 3. Armee in den Kampf; 177 Bataillone und 24 Fu߬ 
schwadronen standen dem Herzog von Aosta zur Verfügung. Allerdings 
verschob sich das Kräfteverhältnis während der Schlacht sehr zu Un¬ 
gunsten des Verteidigers, da die italienische Heeresleitung diesmal nicht 
wie in den bisherigen Kämpfen den Großteil der Reserven zurückhielt. 
So befanden sich gegen Ende der Schlacht nur mehr 13 Bataillone in 
der Armeereserve, 164 Bataillone waren am Kampfe beteiligt, wozu 
noch 48 Bataillone des Südflügels der 2. Armee traten. Wie die in den 
folgenden Kämpfen eingebrachten Gefangenen aussagten, hatten die Ita¬ 
liener alles an den Fronten in Tirol und Kärnten entbehrliche Artillerie- 
und Minenwerfergerät zur 3. Armee herangezogen, um die Wucht des 
Vorbereitungsfeuers auf das höchste steigern zu können. 
Den schließlich im Kampfe stehenden 225 italienischen Bataillonen 
konnte GO. Boroevic im angegriffenen Frontabschnitt nur 91 Bataillone 
gegenüberstellen, zu denen noch 19 Bataillone der Armeereserve traten; 
die Ab wehr artillerie verfügte über 543 Geschütze2). 
*) Cadorna, La guerra, II, 15. 
2) Die Gliederung des Südflügels der k. u. k. 5. Armee ist der Skizze 3 der 
Beilage 31 zu entnehmen.
	        
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