Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Erbitterte Kämpfe auf dem Südflügel 
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bereitstehenden Reserven gelang es dem Verteidiger, sich auf der hei߬ 
umstrittenen Trigonometerhöhe 208 und in den an die Einbruchsstelle 
bei Nova Vas anschließenden Stellungsteilen zu halten. 
Harte Anforderungen wurden an diesem Tage an die Kaltblütig¬ 
keit der öst.-ung. Führung in diesem Abschnitte gesetzt; denn auch die 
Straße nach Jamiano entlang und auf der Höhe -<¡>-144 nahm die Schlacht 
alsbald eine ungünstige Wendung. Die Italiener überrannten mit Teilen 
der 33. und der 16. ID. längs der Straße östlich des Sees von Doberdò 
die hier stehenden zwei Bataillone der k. u. k. 16. ID., die völlig aufge¬ 
rieben wurden. Ebenso gelang es dem Feinde, die vom Debeli vrh völlig 
eingesehenen und zertrümmerten Verteidigungsanlagen auf beiden Flan¬ 
ken der Höhe -<¡>-144 zu überwältigen, so daß der Feind bereits von zwei 
Seiten an Jamiano herandrängte. Die Fortsetzung dieses Stoßes die 
Tiefenfurche des Tales von Brestovica entlang hätte schwerste Folgen 
für den Südflügel der Armee Boroevic gezeitigt; aber das Ausharren 
der auf dem Oberteile der Osthänge von Höhe 144 stehenden Teile 
des IR. 102, deren Rückenfeuer Verwirrung in die Reihen der auf 
Jamiano vorgehenden Italiener trug x) und der ungesäumt einsetzende 
Gegenangriff der Reserven brachte dem eingedrungenen Feind Verder¬ 
ben. Unter schweren blutigen Einbußen mußten die Italiener, zahlreiche 
Gefangene in den Händen des Verteidigers lassend, ihre Erfolge preis¬ 
geben und in die Ausgangsstellungen zurückweichen. Es war dem FML. 
Schenk gelungen, alle Krisen dieses Kampftages zu meistern. 
Auf dem Nordteil der Karstfläche hatte GdK. Erzherzog Joseph 
alle noch verfügbaren Reserven in den Abendstunden den Divisionen 
zur Verfügung gestellt und den Befehl erteilt, die alten Stellungen im 
Gegenstoße wieder zu nehmen. Boroevic hatte zur Unterstützung die¬ 
ses Gegenangriffes keine Reserven mehr zur Hand. Von der soeben 
eintreffenden 10. ID. konnte das zuerst einlangende IR. 98 erst am Vor¬ 
mittage des folgenden Tages in die Nähe des Schlachtfeldes vorgezogen 
werden; es wurde bei Gorjansko bereitgestellt, um je nach Bedarf beim 
VII. Korps oder bei der Gruppe Schenk eingesetzt werden zu können. 
So endete der erste Schlachttag für die Isonzoarmee mit einer Krise, 
die sich im Laufe des nächsten Tages noch verschärfen sollte. Der Vor¬ 
mittag des 11. Oktobers verlief zunächst wegen des dichten Nebels in 
verhältnismäßiger Ruhe. Erst bei zunehmender Sicht nahm die Artillerie- 
schlacht ihren Fortgang, während die Gegenangriffe des k. u. k. VII. Korps 
!) Oblt. Theodor Wanke des IR. 102 erhielt für diese Waffentat das Ritterkreuz 
des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
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