Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Der erste Schlachttag 
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Trigonometerhöhe 208. Hier brachen Truppen der italienischen 31. ID. 
nachmittags ein, mußten aber in den Abendstunden, durch Gegenangriffe 
der 24. LstGbBrig. gezwungen, alle unter erheblichen Einbußen erkämpf¬ 
ten Vorteile preisgeben. 
Um 6h nachm. begann nach kräftigster Feuer Vorbereitung ein An¬ 
griff der italienischen 16. ID. gegen die Höhe -<¡>- 144, der in vier Ko¬ 
lonnen vom Debeli vrh herab geführt wurde. Diesem. Stoß weit über¬ 
legener Kräfte konnten die wenigen Bataillone der k. u. k. 60. IBrig. in 
ihren niedergetrommelten Gräben nicht standhalten; nach erbittertem 
Händgemenge gingen sie in die Rückhaltstellung auf der Kammlinie 
zurück. Hingegen blieb ein die Bahnlinie nördlich des Lisert entlang 
geführter Angriff einer Brigade der italienischen 14. ID. in seinen An¬ 
fängen stecken. 
Während so auf der ganzen Karsthochfläche bis in die späten 
Abendstunden erbittert gerungen wurde, versuchten die an der Sdobba- 
mündung befindlichen italienischen Langrohrbatterien die Aurisinawerke, 
aus denen die Stadt Triest mit Wasser versorgt wurde, zu zerstören. Die 
Beschädigungen waren gering; unter dem Feuer der öst.-ung. Marine¬ 
batterien und dank den Bombenabwürfen von sechs Seeflugzeugen 
stellten die Sdobbabatterien ihr Feuer gegen dieses Ziel ein. 
Zur Nährung des Kampfes hatte das k. u.k. 5. Armeekmdo. die 
39. HIBrig. auf das Gefechtsfeld vorgeschoben und dem Erzherzog Joseph 
unterstellt; das Kommando der 20. HID. und das HIR. 17 standen im 
Räume von Comen bereit. Ansonsten hielt GO. Boroevic noch seine Re¬ 
serven zurück; denn es war noch nicht zu erkennen, ob jene namhaften 
Kräfte des Feindes, die noch nicht im Kampfe standen, auf der Karst¬ 
hochfläche oder an einem anderen Abschnitt der Isonzofront zum Einsatz 
gelangen würden. 
So hatten die Italiener am ersten Schlachttag mit schweren Blut¬ 
opfern nur örtliche Erfolge zu erkaufen vermocht. Die Standhaftigkeit 
und der Opfermut der Infanterie des Verteidigers sowie dessen zusam¬ 
mengefaßte, treffsicher wirkende Artillerie hatten mehr als doppelter 
Überlegenheit standgehalten. 
Nachts ging ein Gewittersturm über das Kampfgebiet nieder, den 
eine heftige Bora ablöste. „Es war eine an Schauer und Schrecken reiche 
Nacht, die die Nerven aller Kämpfenden in un verhältnismäßiger Weise 
in Anspruch nahm und hüben wie drüben jede größere Aktionsfähigkeit 
zeitweise unterband1)." 
1) Anton Pitreich, Manuskript. 
V 41
	        
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