Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung der Walachei 
Die russischen Führer scheinen aber an ein nachhaltiges Behaupten 
dieser Stellung nicht recht geglaubt zu haben. Schon im Oktober hatten 
russische Ingenieure und Arbeitskräfte mit der Anlage einer Stellung in 
der Linie Onesci—Focsani—Bräila begonnen, die offenbar Südrußland 
gegen einen Einbruch der Mittelmächte schützen sollte. Der General¬ 
stabschef Alexe jew hatte schon seinerzeit den Gen. Brussilow auf diese 
mögliche Gefahr aufmerksam gemacht (S.434). Jetzt gab der Befehls¬ 
haber der Südwestfront der 9. Armee Letschitzki Verhaltungsmaßregeln, 
falls die rumänisch-russischen Streitkräfte aus der walachischen Ebene 
bis an die Seretlinie zurückweichen sollten (S. 584) x). 
Falkenhayn befahl dem Kavalleriekorps Schmettow, am 14. gegen 
den Cälmätuiul vorzurücken und hiebei mit dem linken Flügel Pogoanele 
zu streifen. Die Infanteriekorps sollten Meteleu, Smeeni und von der 
Stadt Buzeu nordwärts den Fluß Buzeu erreichen. Doch neuerliche 
Regengüsse verwandelten die ganze Gegend in einen Morast. Auf den 
Wegen versanken die Fuhrwerke bis zu den Achsen in Schlamm. Un¬ 
zählige Pferde gingen hiebei zugrunde. Dazu hemmten hochangeschwol¬ 
lene Bäche, abgerissene Brücken und vom Feinde noch aufgeackerte 
Straßen den Marsch ganz außerordentlich. Das Korps Schmettow ge¬ 
langte daher bloß bis Arcanu; das LIV. Korps kam unter unsäglichen 
Mühen in der Tat bis Meteleu und Smeeni. Vor Buzeu leisteten aber 
das rumänische II. Korps und die jetzt in die Front tretende russische 
15. ID. noch Widerstand. Nachts vermochte aber das Korps Morgen 
(12. bayr. ID. und 76. RD.) in die Stadt einzudringen. Hiemit fiel auch 
der Plan der Rumänen, in einer Aufstellung südlich von Buzeu das 
Nachdringen des Gegners zu verzögern. Das rumänische II. Korps, 
geschützt durch das länger ausharrende russische VIII. Korps (15. und 
2. ID.), sowie die rumänische 1. Armee wichen daher noch während der 
Nacht unter Preisgabe zahlreichen Trosses auf das nördliche Ufer des 
Buzeu zurück2). 
Nördlich von Buzeu glückte es den Divisionen des GLt. Krafft, bis 
an den Slanicbach heranzukommen, da die rumänischen Divisionen 3 
und 6 bereits zur Besetzung der Stellung nordwestlich von Romnicu- 
Särat abrückten. 
Bei der Donauarmee Kosch erreichten die beiden deutschen Divi¬ 
sionen am 14. Grindu und Cocoru. Die Bulgaren und die Türken standen 
noch an der Jalomita. Die Gruppe Szivó rückte an diesem Tage in 
Zajontschkowskij, VI., 119. 
2) D a b i j a, III, 529 f.
	        
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