Ununterbrochene Anstürme der Russen gegen die 7. Armee
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Mitteln, unter Einsatz der letzten Gewehrträger, auf der Gura Rucada die
Eindringlinge zurückzuwerfen. Beim XXV. RKorps traf jedoch der Ver¬
such, die kleine Einbruchstelle zu säubern, auf einen Gegenstoß des
Feindes, so daß das Unternehmen verschoben werden mußte. Die Ver¬
teidiger des Tartaren- und des Pantyrpasses waren bisher nur durch
Geschützfeuer behelligt worden, vorfühlende Russen konnten leicht
abgeschüttelt werden.
Das 7. Armeekmdo. meldete der Heeresfront, daß es das ihm zugewie¬
sene RIR.226 der 49.RD. teils nördlich des Prislopsattels hinter die Division
Paschen, teils nach Kirlibaba stellen werde. Das I. Korps müsse hier seine
ursprüngliche Stellung wiedergewinnen, weil sonst der Feind die Straße
im Bistritztale beherrsche. Der Nordflügel Habermanns sei andauernd
stützungsbedürftig und beanspruche sämtliche im Korps verfügbaren
Kräfte. Für dessen jeglicher Reserven entblößte Mitte und den Südflügel
werde daher um die im Bereich der 1. Armee bei Bélbor stehenden Reiter
der 10. KD. gebeten. Das Kommando der Heeresfront ließ tags darauf
diese Truppe zum XI. Korps abrücken (S. 578).
Am 30. November fiel der Feind die 7. Armee in größerer Ausdeh¬
nung an. Nach einem außergewöhnlichen Geschoß aufwand stürzte sich
das XXVI. Russenkorps in wiederholten Anstürmen, keine Blutopfer
scheuend, auf den Nordteil des XI. Korps. Bei der Abwehr zeichneten
sich besonders das Landsturmgendarmerieregiment und das k. u.LstlR. 5
der Brigade Papp, ferner die Dragoner und Ulanen der 8. KD. sowie das
HHR. 8 der 5.HKD. aus. Vom ersten Staffel der anrollenden 23.IBrig.
(S. 520) wurden Teile des IR. 100 in den Kampf geworfen.
Dem Karpathenkorps entrissen die Angreifer schon morgens auf
der Gura Rucada wieder einen Teil der Stellungen. Außerdem berannten
sie weiter nordwestlich den Ludowarücken, holten sich jedoch von der
deutschen 117. ID. und dem dort zugeteilten k. k. LstlBaon. 17 eine blutige
Abfuhr. Gegen die Mitte des XXV. RKorps führte das XI. Russenkorps
einen mächtigen Angriff und erweiterte die Einbruchsteile nordwestlich
des Kukul auf drei Kilometer Breite. Das IR. 33 der k. u. k. 34. ID. erlitt
schwere Verluste. Der Korpsführer, GLt. Richthofen, der über keine
Reserven verfügte, konnte nur mit eiligst zusammengerafften Kräften,
darunter Leuten, die aus Stäben und Anstalten gezogen und mit Gewehren
bewaffnet wurden, die Fortschritte des Feindes vorläufig begrenzen.
Das 7. Armeekmdo. richtete eine dringliche Bitte nach Schässburg, für
das XXV. RKorps ehestens eine Kraftgruppe nach Körösmezö zu senden.
Das Heeresfrontkommando erbat nun von der k. u. k. Heeresleitung