Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung der Walachei 
wirrung brachte. Tags darauf ging die Gruppe Szivó über den Schyl 
und griff das bei Listeva hartnäckig Widerstand leistende Cernadetache- 
ment an, mit dem sich auch die vier abgeschnittenen Bataillone der ru¬ 
mänischen Donausicherung vereinigten. 
Am 3. Dezember zog der Feind, der bei Bechet noch ein Gefecht 
mit dem öst.-ung. Monitor „Sava" zu bestehen hatte, in drei Kolonnen 
gegen den Alt weiter. Obst. Szivó ließ seine Truppen am 3. aufschließen. 
Er hatte Auftrag erhalten, den Feind bis zur völligen Vernichtung zu 
bedrängen. Um den Feind bei Turnu Mägurele am Überschreiten des 
Alt zu hindern, bat Falkenhayn den GFM. Mackensen, dort Truppen 
landen zu lassen. Der Feldmarschall ging darauf aber nicht ein und 
verwies auf die eben dem Korps Kühne nachrückende 115. Division. 
Doch auch ohne deren Hilfe waren die Stunden des rumänischen Cerna- 
detachements schon gezählt. 
Es erreichte am 4. Dezember die von Corabia nach Norden füh¬ 
rende Bahn. In Corabia vertrieben die Rumänen kleine Landungs- 
detachements der Monitoren „Sava" und „Maros". Im Geschützkampf 
zog der Feind aber den kürzeren. Tags darauf besetzten Matrosen die 
Stadt neuerlich, in der gefüllte Getreidespeicher vorgefunden wurden, 
die dann der Gruppe Szivó zugute kamen1). 
Am 5. Dezember stellte sich der Feind im Flußwinkel zwischen Alt 
und Donau zum Kampf. Dieser war aussichtslos und ein Entkommen 
unmöglich; denn die Brücke westlich von Turnu Mägurele war zerstört. 
An ein Durchfurten des hochangeschwollenen Flusses konnte nicht ge¬ 
dacht wrerden, und auf der Donau lauerten die Monitoren der öst.-ung. 
Donauf lottille. 
Die Gruppe Szivó griff am 5. zuerst mit dem Nordflügel an, 
wobei sich in Cilieni von den Rumänen schon 26 Offiziere und 1600 
Mann ergaben. Am 6. Dezember, am Tage der Einnahme von Bukarest 
und von Ploesci, setzten die öst.-ung. Bataillone ihr Vordringen gegen 
den sich zunächst noch wacker wehrenden Feind fort. Als er abends 
aber die Nutzlosigkeit weiteren Widerstandes einsah, streckten zehn 
Bataillone, eine Schwadron und sechs Batterien die Waffen. Samt den 
Gefangenen des Vortages fielen insgesamt 8000 Mann und 26 Geschütze 
in die Hände der Gruppe Szivó2). 
Der 6. Dezember war für Rumänien ein Tag besonderen Unheils 
geworden. 
!) Wulff, Donauflottille 1914—1916, 239 f. — S c h m i d t k e, 96. 
2) Schwarte, Der große Krieg 1914—1918, V (Leipzig 1922), 276.
	        
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