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Die Eroberung der Walachei
Hand der Deutschen. Als sodann die 10. GbBrig., die den Feind bisher
in der Front festgehalten hatte, zum Sturme schritt, fand sie die ru¬
mänische 13. ID. schon im Rückzug1). An den beiden folgenden Tagen
nahmen die Brigade Korzer und das IR. 354 noch den gegen den Mün¬
dungswinkel des Lotru abstreichenden Abfallsrücken, auf dem der
Feind, ehe er auf das südliche Lotruufer wich, die Höhen1155 und
-<^963 mit Nachhuten vorübergehend festhielt. Am 13. trat die 10. GbBrig.,
die einen Monat lang in dem von Urwald bedeckten Gebirge unter
schwierigsten Verhältnissen meist gegenübermacht gefochten hatte, end¬
lich bei Golotreni ins Tal. Das IR. 354 kehrte zu seiner Division zurück.
Auf dem östlichen Altufer trat die rumänische 14. ID., die in der
Moldau von den Russen abgelöst worden und in Bukarest kurze Zeit
als Heeresreserve gestanden war, zum I. Korps und löste die abge¬
kämpfte 23. ID. ab2).
Mittlerweile säuberte die Brigade Pechmann die Westhänge des
Mt. Cozia und reichte am 13. an der Lotrumündung der 10. GbBrig.
die Hand. Die hier befindliche Eisenbahnbrücke und der Tunnel waren
vorher von den Rumänen gesprengt worden. Die 216. ID. brach nach
gründlicher Vorbereitung am 13. zum Angriff vor, bemächtigte sich des
Klosters Stänisoare sowie des Waldrandes nordwestlich von Dângesti und
drang gemeinsam mit dem rechten Flügel der Brigade Epp an der
Straße in die hier besonders stark ausgebaute rumänische Hauptstel¬
lung ein. In der Verfolgung des fliehenden Feindes erreichte sie tags-
darauf die Höhe -fy-1024. Hiemit war die vierte rumänische Stellung
auch noch bei Clocoticiu durchbrochen. Nur auf dem Südhang des Mt.
Cozia behauptete der Feind noch seine Gräben.
An dieser Tatsache vermochte auch ein starker Gegenangriff, den
die rumänische 14. ID. am 13. zwischen dem Topolog- und dem
Argesutale führte, nichts zu ändern; denn die Brigaden Panzenböck und
Epp sowie die im Argesutale fechtenden Bayern schlugen bei ausge¬
zeichneter Wirkung der öst.-ung. Gebirgsbatterien den anstürmenden
Feind überall zurück. Hiebei hatte der rechte Flügel der 2. GbBrig.
besonders hart zu kämpfen. Der Feind rannte viermal unter Hurrah¬
rufen und Hornsignalen an, wurde aber stets in wütendem Handgemenge
abgewiesen.
Am 14. November vormittags standen die Verbündeten im Lotru¬
tale, auf dem Mt. Cozia, an der Straße nördlich von Sälätrucu d. j.
1) Korzer, Manuskript.
2) D a b i j a, II, 454.