Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Bildung der Gruppe Litzmann in der Gyergyó 
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Je länger sich der Ausbruch des an der Ostfront Siebenbürgens 
aufsteigenden Gewitters verzögerte, umso besser konnte die hohe Füh¬ 
rung der Verbündeten die Pläne des Feindes durchschauen und ihre 
Gegenmaßnahmen treffen. Die DOHL. wandte, damit der Einbruch in 
die Walachei nicht durch einen Rückschlag an der Ostflanke gestört 
werde, deren verläßlicher Festigung ihre besondere Obsorge zu. So 
hatte Gdl. Ludendorff, da er mit dem Erscheinen russischer Kräfte vor 
dem VI. Korps und der Gruppe Stein rechnete, schon am 14. November 
dem Stabschef der Heeresfront, GM. Seeckt, geraten, den Gegenangriff 
des Korps Lütgendorff zu beenden, die 8.bayr. RD. wieder freizu¬ 
machen und die ganze 1. Armee, die Gruppe Stein (später Gerok) wie 
auch die deutsche 89. ID. der 9. Armee in Dauerstellungen fest zu 
verankern. 
Als am 17. November die Kämpfe am Nordflügel der Armee Arz 
dem Abschlüsse nahe waren (S. 515) und zugleich sichere Nachricht über 
das Eintreffen des XXIV. Russenkorps aus dem Räume Bacäu vorlag, 
wurde die Masse der 8.bayr. RD. (zwei Infanterieregimenter und Ar¬ 
tillerie) aus dem XXI. Korps als Heeresreserve ausgeschieden. Vom 21. 
an wurde auch die 10. KD. in der Gyergyó versammelt, während die 
3. KD. wegen ihres geringen Pferdestandes in der Front verblieb. 
Die besonders schwierige Aufgabe, im breiten, unübersichtlichen 
Gebirgsgelände die Winter Stellungen des verstärkten XXI. Korps aus¬ 
zubauen und zu sichern, dann den Kampfwert des erst kürzlich aus 
verschiedenen Verbänden gebildeten Korps zu festigen, überstieg nach 
Ansicht der Heeresfront die Leistungsfähigkeit eines Korpskommandos. 
Im Einvernehmen der beiden Obersten Heeresleitungen wurde daher 
der deutsche Gdl. Litzmann, der bisher an der Front Linsingens in 
Wolhynien eine Armeegruppe geführt hatte, dem Abschnitte vorgesetzt. 
Litzmann übernahm am 24. November im Rahmen der 1. Armee das 
Gruppenkommando über das XXI. Korps (nunmehr 37. HID., lO.bayr. 
ID. und die verstreut eingesetzten Truppen der 3. KD.) und über die 
unmittelbar unterstellte 72. Division !). 
Am 20. November mahnte die DOHL. den GM. Seeckt neuerlich, 
daß, solange in der Walachei nicht die Höhe von Bukarest erreicht sei, 
ein starker Angriff des Feindes gegen Arz und Gerok zu erwarten sei. 
Ludendorff empfahl, durch die eintreffende k.u.k. 24. ID. die deutsche 
187. ID. bei der 9. Armee abzulösen, überdies gleich ein Regiment der 
8.bayr. RD. näher an die 61. HID. her anzuschieben. Die Heeresfront 
1) Lit z mann, II, 135 ff.
	        
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