Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

506 
Die Eroberung der Walachei 
stattfinden, um die gewünschten Truppen freizumachen. Die 12. ID. vom 
äußersten Nordflügel werde nach und nach dem XI. Korps zugeführt 
und die 16. IBrig. wieder in den Verband der 30. ID. gebracht werden. 
Am 3. November begannen die Russen gegen die ganze Front des 
XXI. Korps, FML. Lütgendorff, und gegen den anschließenden Süd¬ 
flügel des XI. Korps, FML. Habermann, mit starken Aufklärerabteilun¬ 
gen vorzufühlen und die schwachen Sicherungen zurückzudrücken. Gegen 
den Putnaabschnitt der 72. ID., FML. Bandian, und auf die Stellungen 
der 37. HID., GM. Háber, bei Holló setzte heftiges Geschützfeuer ein. 
Dieses Vorgehen rief bei den Befehlsstellen der k. u. k. 1. Armee den 
Eindruck größerer, planmäßig angelegter Angriffshandlungen hervor, 
und FML. Lütgendorff, der das frische russische XXXVI. Korps vor sich 
wußte, bat wegen des geringen Kampfstandes seiner beiden Divisionen x) 
um eine Verstärkung. Gdl. Arz, der an Reserven nur über ein Bataillon 
des HIR. 14 verfügte, das er für den Raum um Bélbor für notwendig 
hielt, erwirkte von der Heeresfront, daß dem XXI. Korps die Schützen¬ 
brigade der 3. KD. (etwa 1700 Karabiner) zugewiesen wurde. Je eine 
Hälfte der Brigade hatte am nächsten Tage in das Tölgyes- und in das 
Putnatal zu marschieren. Um Lücken in der Front zu füllen, mochte die 
Kraft der Kavallerieschützen nach Auffassung des Korpsführers zwar 
ausreichen, nicht aber, um einen ernstlichen Angriff aufzuhalten. Das 
Korpskmdo. stellte dem 1. Armeekmdo. neuerlich vor, es wäre nötig, 
eine bayrische Division schon hier zu haben, um die Absichten des Fein¬ 
des durch einen Gegenschlag zu durchkreuzen2). 
Am 4. November früh trat das XXXVI. Russenkorps zum Angriff 
an, um längs des Gyilkossees sowie die Putna- und die Borszékerstrafie 
entlang gegen die Gyergyó vorzubrechen. Das Vorwärtskommen dieser 
Stoßgruppe sollten Teile des III. Kavalleriekorps durch ein gleichzeitiges 
Vorgehen über Bélbor erleichtern. Aus dem Zsédánpataktal aufsteigend, 
griff die russische 25. ID. die zwischen dem Békás- und dem Putnatal 
stehende lockere Verbindungsgruppe der 72. ID. an und verdrängte sie 
vom Zsédányhegy (1481 m), so daß die inneren Flügel der Gruppe Obst. 
1) Die Infanterie des XXI. Korps zählte auf 74 km 9200 Feuergewehre, ent¬ 
sprach demnach dem Stande einer Division. Die 37. HID. umfaßte nur die 74. HIBrig. 
2) Nach einer unveröffentlichten, dem Kriegsarchiv überlassenen Studie des 
Gdl. Freih. v. Lütgendorff, „Die Errettung der Gyergyó vor der russischen 
Invasion durch das k. u. k. XXI. Korps im Herbst 1916". — Eine ungedruckte Arbeit 
„K i s z 1 i n g, Die Kämpfe der k. u. k. 1. Armee an der Siebenbürgischen Ostfront von 
Mitte Oktober 1916 bis zur Jahreswende" wurde gleichfalls benützt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.