Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Erfolge der Verbündeten in der Dobrudscha 
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geleistet haben1). Fast drohte die Front der Armee Zajontschkowskij 
auseinanderzubrechen. In Constanta fielen den Verbündeten mächtige, 
gefüllte Getreidespeicher und Petroleumtanks in die Hände. Die rus¬ 
sische Flotte, die sich fast gar nicht am Kampfe beteiligt hatte, war aus 
dem Hafen abgedampft, ohne diese wertvollen Vorräte zu vernichten. 
Zwei Tage nach der Einnahme von Constanta, am 24., überließ der 
Feind den permanent befestigten Brückenkopf von Cernavoda der Gruppe 
Toscheff, die gegen Westen eingeschwenkt war2). Knapp vorher hatten 
die Rumänen die große Donaubrücke gesprengt. 
Im weiteren Vordringen erreichten die Verbündeten bis zum 26. 
die angestrebte Front zwischen Lac Tasaul und Topal. In einer für die 
Abwehr günstigen Linie wurde haltgemacht. Der Feind wich noch 
weiter zurück und wurde bloß durch die bulgarische Reiterei verfolgt. 
Zur Verteidigung der Stellung wurden nur die 4. und eine neue kom¬ 
binierte Infanteriedivision der Bulgaren sowie das VI. Osmanenkorps 
bestimmt, die unter Gen. Toscheff wieder die bulgarische 3. Armee zu 
bilden hatten. Die übrigen Truppen und die ganze schwere Artillerie 
zog Mackensen ab; einige weittragende Geschütze blieben bei Constanta 
zur Abwehr feindlicher Kriegsschiffe. 
Wenige Tage nach dem Beziehen der neuen Verteidigungsstellung 
vermeinte der Generalfeldmarschall doch die ganze Dobrudscha ge¬ 
winnen zu sollen. Die bulgarischen Infanteriedivisionen rückten daher 
weiter und fühlten gegen die in der Höhe von Pestemal angelegten 
Verschanzungen des Feindes vor. Zu dessen Verstärkung waren mittler¬ 
weile das IV. sib. Korps (9. und 10. sib. SchD.) und die 30. ID. des rus¬ 
sischen IV. Korps nach der Dobrudscha im Anrücken. Die Masse des 
zweitgenannten Korps (40. ID. und 8. KD.) nistete sich auf dem linken 
Donauufer zwischen Calar asi und der Jalomitamündung ein, um all¬ 
fällige Übergangsversuche des Gegners zu vereiteln. Die 2. und die 
5. ID. der Rumänen wurden auf das linke Donauufer verschoben. Auf 
dem rechten Ufer verblieben von den Rumänen nur mehr die 9. und 
die 19. ID., die — weil stark geschwächt — in eine Division zusammen¬ 
gezogen wurden, und die 5. Cälärasibrigade. Über alle genannten, zu 
beiden Seiten der Donau stehenden russischen und rumänischen Trup¬ 
pen, die als russische Donauarmee zusammengefaßt wurden, übernahm 
1) Dabij a, I, 433, 435, 438. 
2) In der Zeit vom 1. September bis 25. Oktober hatten die Verbündeten in der 
Dobrudscha 37.600 Gefangene eingebracht sowie 170 Geschütze und ebensoviele 
Maschinengewehre erbeutet.
	        
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