Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung der Walachei 
Höhe blieben noch im Besitz des Feindes. Daher mußte das Erreichen 
des für den 23. gesteckten Angriffszieles, der Südrand der großen 
Waldzone, dem nächsten Tag überlassen werden. 
Von klarem Herbstwetter begünstigt, vermochte die vom Kom¬ 
mandanten der 144. IBrig., Obst. Berger, geführte Masse der Gruppe 
Busse am 24. die Rumänen tatsächlich bis über die Waldgrenze zurück¬ 
zuwerfen. Die Bataillone des Obst. Schulz, die in die Schylschlucht süd¬ 
lich vom Kloster Lainic hatten vorstoßen sollen, blieben aber in den 
steilen und bewaldeten Felswänden hängen und fanden auch am näch¬ 
sten Tag noch keinen Abstieg. Sie wurden später auf den Vulkanpaß 
zurückgezogen und zum Teil der Gruppe Busse nachgeführt, zum Teil 
auf dem östlichen Schylufer eingesetzt. Die Vorhut der 6. KD., das 
Landsturmbataillon III/9, gelangte kampflos bis auf die Waldhöhe 
-$■ 1240 nördlich vom Frances,ti. Östlich vom Schyl stiegen Radfahrer 
gegen die Höhe A 1426 hinan. 
Die rumänische 11. ID., die erhebliche Einbußen an Mann und Ge¬ 
schütz erlitten hatte, wich bis in die Linie Dobrita—Valari—Schela— 
Bumbesci und bat um Verstärkungen. Doch das I. Korps, das allenfalls 
hätte Hilfe leisten können, stand selbst in so heftigem Kampf, daß der 
Armeekommandant, Gen. Culcer, dem Oberkommando vorschlug, beim 
I. Korps von der anbefohlenen Bildung von Reserven abzusehen. Bei 
der 11. ID. wollte er diesem Befehle zwar entsprechen, beantragte aber, 
da er „die Lage der 1. Armee als sehr kritisch" beurteilte, mit ihr 
einen geordneten Rückzug anzutreten, ehe dieser unter dem Druck des 
Feindes erfolgen müßte. 
Das rumänische Oberkommando erachtete die Anträge Culcers für 
zu weitgehend. Der pessimistische Mahner wurde seines Amtes ent¬ 
hoben und Gen. Drägälina, Führer der 1. ID., zum Kommandanten der 
1. Armee ernannt. Ihm verbot die Heeresleitung, von Rückzug zu reden; 
sie verwies auf die erfolgreichen Kämpfe der Nordarmee und befahl, 
Gegenangriffe wider den gewiß gleichfalls ermüdeten Gegner zu führen. 
Am 24. nachts übernahm Drägälina das Armeekommando und be¬ 
gab sich sogleich zur 11. Division. Er wollte hier zuerst die Lage wie¬ 
derherstellen und dann an die befohlene Bildung der Reserven schreiten. 
Zum erstgenannten Zweck beabsichtigte er, Verfügungstruppen von der 
1. ID., die bei Baiadearamâ standen, und auch sonstige entbehrliche 
Kräfte heranzuführen, um dem Gegner nach dem Austreten aus dem 
Walde in der Westflanke, die er bei Dobrita wähnte, und im Rücken 
anzufallen. Am 25. früh fuhr er zur Erkundung in den Szurdukpaß,
	        
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