Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Klärung der Lage an der Ostfront Siebenbürgens 
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Die Ereignisse, die sich mittlerweile beim VI. Korps und bei der 
71. ID. abgespielt hatten, veranlaßten das Heeresfrontkommando, das 
seit dem 24. früh seinen Standort in Klausenburg hatte, die 10. bayr. ID. 
am 26. nach Csik Szereda zu verlegen, von wo aus sie sowohl beim VI. 
wie beim XXI. Korps eingreifen konnte. Am Tage darauf änderte Gdl. 
Falkenhayn wegen des vom Feinde erzwungenen Rückzuges der 71. ID. 
auch seine Ansicht über die Erfolgsmöglichkeit des Stoßes durch den 
Ojtozpaß. Er wollte die Division Goldbach nur so weit stützen, um sie 
zum verläßlichen Standhalten zu befähigen; die Hauptkraft der 8. bayr. 
RD. plante er aber südlich von Kronstadt einzusetzen. Im Gegensatz 
hiezu hielt das Heeresfrontkommando an dem Stoße gegen Ocna noch fest. 
Mittlerweile hatten die Ansichten über die an der Siebenbürger 
Ostfront bevorstehenden Ereignisse bei der deutschen und bei der öst.- 
ung. Heeresleitung eine weitere Klärung erfahren. Sie stimmten in der 
Beurteilung der Lage auf dem rumänischen Kriegsschauplatz darin 
überein, daß die schon seit langem erwartete russische Entlastungsoffen¬ 
sive in kurzer Zeit losbrechen mochte. Hiefür sprachen die Abbeförde¬ 
rung des russischen 8. Armeekmdos. und zweier Korps von Luck, die 
gleichmäßigere Verteilung der russischen Kräfte in Galizien und in den 
Karpathen sowie das Auftreten der russischen 9. Armee in der nörd¬ 
lichen Moldau. Hier wurden bereits das russische III. Kavalleriekorps 
und das II. Korps im oberen Bistritatale und das russische XXXVI. 
Korpskmdo. in Piatra festgestellt. Da außerdem die Ablösung der im 
Tölgyes- und im Békáspafi stehenden Rumänen durch Russen erkannt 
war und der Gesamtlage nach mit dem Eintreffen weiterer russischer 
Kräfte gerechnet werden mußte, war die Annahme naheliegend, daß 
sich der Stoß der Russen gegen die Linie Dés—Klausenburg richten 
werde. Über die Gefährlichkeit dieses Stoßes, namentlich für die 9. Armee, 
war trotz der gegensätzlichen Ansicht Falkenhayns kein Wort zu ver¬ 
lieren. Es kam daher alles darauf an, die Ostfront Siebenbürgens derart 
zu stützen, daß ein russisch-rumänischer Erfolg ausgeschlossen blieb. 
Auf den Vorstoß gegen Ocna wurde nun verzichtet. Der Ojtozgruppe 
kam jetzt auch nur eine Verteidigungsaufgabe zu; sie wurde deshalb 
mit 29. Oktober der 1. Armee zugeschlagen. Ihr Führer, GLt. Kühne, 
wurde für eine Verwendung im Szurdukpaß abberufen. Die drei Divi¬ 
sionen traten unter den Befehl des Kommandanten der 8. bayr. RD., GLt. 
Freih. v. Stein. Schließlich verfügte die k. u. k. Heeresleitung, daß zur 
Verstärkung des Nordflügels der 1. Armee das Kavalleriekorps Bruder¬ 
mann in die Gyergyó vorverlegt werde. Die dem Kavalleriekorps bei
	        
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