Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung der Walachei 
erlitt1). Auch im Negrisoratal hatte der Feind schon am 19. mit Gegen¬ 
stößen geantwortet und den Südflügel des XI. Korps bei Dragoiessa 
wieder zurückgedrängt. Diese Mahnzeichen veranlaßten die höhere 
Führung, nun doch von der weiteren, als aussichtslos erkannten Offen¬ 
sive des Nordflügels der 1. Armee abzusehen. Noch am 20. verfügte 
Gdl. Arz, daß der Angriff einzustellen, aber die erreichte Linie zu halten 
sei. Das XXI. Korps sollte auch den Schutz der Nordflanke des VI. Korps 
übernehmen. Um diese Doppelaufgabe erfüllen zu können, bat FML. 
Lütgendorf für sein zahlenmäßig so schwaches Korps 2) um drei Batail¬ 
lone als Korpsreserve und um außergewöhnliche Ersätze für einige be¬ 
sonders schwache Bataillone; doch seiner Bitte wurde nicht willfahrt, 
weil die erbetenen Kräfte nicht verfügbar waren. 
In den nun folgenden Tagen verhältnismäßiger Ruhe, die durch 
Ablösungen beim Feinde hervorgerufen war, richteten sich die beiden 
Korps zur nachhaltigen Verteidigung ein. Es gab alle Hände voll zu 
tun, um an der langen, vielfach im Walde verlaufenden Front Kampf¬ 
stellungen zu schaffen. Auch der Nachschub mußte eiligst eingerichtet 
und mancherlei Vorsorge für den Winter getroffen werden. Seit dem 
18. lag schon Schnee auf den Bergen. 
Im Sinne eines früheren Befehles löste die 73.HIBrig. die 202. ab, 
so daß beide Brigaden der 37. HID. nebeneinander zu stehen kamen. 
Sie gehörten allerdings verschiedenen Korps, ja sogar verschiedenen 
Armeen an. Denn auf Vorschlag des Heeresfrontkommandos wurde am 
25. das XI. Korps wieder der 7. Armee überwiesen, da der Grund der 
seinerzeit für die Abtrennung des Korps bestimmend war (S. 337), nicht 
mehr Geltung hatte. Das XI. Korps konnte im Falle der Not nur von 
der 7. Armee, nicht aber über das Kelemengebirge hinweg von der 
I.Armee unterstützt werden, auch liefen die rückwärtigen Verbindungen 
des XI. Korps und der 7. Armee zusammen. 
Am 24. Oktober unternahm der Feind bei der Straßenschlinge nörd¬ 
lich von Dragoiessa einen Vorstoß, der vielleicht nur die Ablösung der 
Rumänen durch die Russen verschleiern sollte, dem aber jedenfalls rein 
örtliche Bedeutung zukam. Drei Tage später ließ FML. Habermann bei 
Dorna Watra das bayr. IR. 16 und das HIR. 306 vorstoßen. Das Unter- 
!) Die Rumänen führen an, hiebei 6 Offiziere und 508 Mann als Gefangene, 
überdies 2 Geschütze und 5 Maschinengewehre als Beute eingebracht zu haben 
(D abija, II, 528). 
2) So hatte die 72. ID. mit 3700 Feuergewehren einen Frontraum von 27 km 
zu schützen.
	        
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