Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Vorbereitungen für einen Angriff der 11. und der 7. Russenarmee 461 
der von der Führung begangenen Fehler schreibt der russische Kriegs¬ 
historiker Gen. Zajontschkowskij : „Brussilows Frühjahrsdurchbruch, von 
dem man so viel erwartet hatte und der die Stimmung in Rußland so 
hob, ging an der harten Nuß Kowel in Brüche und besserte in keiner 
Weise die strategische Lage der russischen Front. Das traditionelle 
Schicksal des russischen Volkes, immer nur die Kastanien für andere 
aus dem Feuer zu holen, verließ es auch nicht im Sommerfeldzug 1916, 
der seinen Verbündeten mehr Erfolge brachte, als den Russen selbst1)." 
Der Ausklang der Brussilow-Offensive in Ostgalizien 
In Ostgalizien hatten die beiden nördlich vom Dniester stehenden 
russischen Armeen, die 11. und die 7., auf Geheiß Brussilows am 
15. Oktober neuerlich in der Richtung auf Lemberg anzugreifen. GdK. 
Sacharow, der Führer der 11. Armee, hatte ursprünglich geplant, 
zunächst das V. sib. Korps, unterstützt durch das XXXII. und das 
XVIL Korps, zur Rückeroberung der ihm vom k. u. k. V. Korps ent¬ 
rissenen Gräben aufzurufen. Am 6. Oktober wurde er aber andern 
Sinnes und beschloß, mit den beiden Korps seines linken Flügels 
(VII. und VI.) am 15. Oktober geradewegs in der Richtung auf Lem¬ 
berg anzugreifen. Die russischen Regimenter arbeiteten sich hierauf 
näher an den Gegner heran, und das k.u.k. IX. Korps (32. und 19. ID.) 
der 2. Armee sowie die 38. HID. der Armee Bothmer empfanden sehr 
bald den sich verstärkenden Druck. Das Heeresgruppenkommando zog 
hierauf die Leibhusarenbrigade aus dem Bereiche der Südarmee als 
Reserve nach Dunajów heran und stellte überdies sechs deutsche 
Bataillone hinter das IX. Korps; zwei deutsche Bataillone der Südarmee 
nahmen hinter der 38. HID. Aufstellung. 
Gdl. Schtscherbatschew, der Befehlshaber der 7. Russenarmee, wollte 
in Ausnützung des auf dem westlichen Narajówkaufer geschaffenen 
Ausfallsraumes überRohatyn vordringen. Er ballte daher das finn. XXII., 
das VII. sib. und das II. Korps noch enger zusammen, verstärkte diese 
Stoßgruppe durch die 41. ID. des XXXIII. Korps und wies die Truppen 
an, gleichfalls am 15. Oktober vorzubrechen. 
Bei der Südarmee, der diese Vorbereitungen keineswegs entgangen 
waren, trat gerade am voraussichtlichen Brennpunkt die eben von 
Lemberg anrollende 49. RD. an Stelle der an die Westfront abgehenden 
208. ID. am rechten Flügel des XXIV. RKorps in die Front. 
!) Zajontschkowskij, 105.
	        
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