Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Herbst 1916 
Russen mit zahlreichen Maschinengewehren gespickt, und die l.GID. 
durch Teile des IV. sib. Korps verstärkt. Der Gegenangriff der Deut¬ 
schen geriet nachmittags ins Stocken; die Front Beckmanns blieb auf 
3 km Breite und 1 km Tiefe eingebeult. Das Korps Szurmay hatte unter¬ 
dessen noch einen Anfall auf die 11. ID. und die 70. HID. glatt abge¬ 
wiesen; vor dem Korps Csanády war fast Ruhe eingetreten. Den Nach¬ 
bar zur Linken, das deutsche X.Korps, hatte der Feind tagsüber nur 
mit Geschützfeuer belästigt. Da das ursprünglich als Nahtreserve auf¬ 
gestellte IR. 60 weit nach Süden abgezogen war, ließ GO. Linsingen 
ein Regiment seiner Heeresgruppenreserve bataillonsweise von Ozierany 
bis hinter den rechten Korpsflügel verteilen. 
Von den im Bereiche der Armeegruppe Marwitz stehenden Ver¬ 
fügungstruppen der 4. Armee waren bis zum Abend alle, mit Ausnahme 
des IR. 60, das der abgebogenen Flanke der 11. ID. als Rückhalt diente, 
in den Kampf geworfen worden. Der Feind schien, trotz seiner schwe¬ 
ren Verluste1), keineswegs gesonjnen zu sein, das blutige Spiel auf¬ 
zugeben. Gdl. Litzmann sagte seinem Nachbar Marwitz für die Nacht 
mehrere Bataillone zu, um dem linken Flügel und der Mitte Beckmanns 
zu Reserven zu verhelfen. GO. Linsingen und GFM. Prinz Leopold sorg¬ 
ten für beschleunigten Zuschub von deutschen Verstärkungen. Die erste 
frische Kraft, ein Landwehrregiment, war bereits in Iwaniczy ausgeladen 
und eilte zur Front. 
Während der Nacht ging es bei der Gruppe Beckmann zeitweise 
recht lebhaft zu. Am 21., mit dem grauenden Tageslichte, nahmen die 
Deutschen den Angriff nördlich von Korytnica wieder auf. Er traf aber 
auf hartnäckigen Widerstand des Feindes, der selbst Gegenschläge ver¬ 
suchte. So kam das Gefecht zum Stehen. Das Heeresgruppenkommando 
versprach sich von der Fortsetzung des Angriffes keinen, den voraus¬ 
sichtlichen Opfern entsprechenden Erfolg mehr und befahl, zur Ver¬ 
teidigung überzugehen, bis genügend neue Kräfte, vor allem schwere 
Batterien, zur Stelle wären. Fürs erste wurde die deutsche Landwehr 
bei Swiniuchy bereitgestellt. Zur Leitung aller in den Nordteil der 
Gruppe Beckmann hineingepreßten Truppen wurde aus dem angrenzen¬ 
den Bereiche Litzmanns der Führer der 43. RD., GLt. v. Runckel, be¬ 
rufen. Einem Ansuchen des Feindes, zum Begraben der Gefallenen eine 
Kampfpause einzuschalten, gab GdK. Marwitz nicht statt, da die Absicht 
der russischen Führung, späteren Angreifern den entmutigenden Anblick 
*) So verfügte £. B. die 3. GID. insgesamt nur mehr über 26 Infanterieoffiziere 
(Zajontschkowskij, 74).
	        
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