Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Angriffe der russischen Garde bei Swiniuchy 
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eines Anfalles gegen die Korpsmitte gewärtig sein mußte. Bei der 
70. HID. vertrieb eine aus der zweiten Linie vorstürmende Gegenangriffs¬ 
gruppe von etwa vier Bataillonen, wozu Marwitz noch zwei deutsche 
Bataillone als Rückhalt sandte, bald nach 8 h vorm. den Feind aus dem 
vordersten Graben. Marwitz konnte melden, daß die Korps Szurmay 
und Csanády wieder im vollen Besitz ihrer Stellungen seien und, ebenso 
wie Beckmann, bereits den sechsten Angriff abgeschlagen hätten. 
Der Feind ließ aber nicht locker und ein siebenter Ansturm zer¬ 
trümmerte um 9h vorm. den linken Flügel der Gruppe Beckmann. Die 
deutschen Verteidiger, vermengt mit abgesessenen Reitern und Schützen 
der 10. KD., mußten aus ihren durch die langwährende Beschießung fast 
hinweggefegten Widerstandsanlagen nach Westen zurückweichen. Die An¬ 
greifer, vor allem die beiden Eliteregimenter der Garde, Preobraschensk 
und Semenow, links von der 15. ID. des VIII. Russenkorps begleitet, 
stießen gegen Swiniuchy nach und setzten sich in Korytnica und in dem 
nördlich davon liegenden Walde fest. .Während sich die Mitte Beckmanns 
unter dem Kommandanten der 2. GKBrig., Obst. v. Arnim, behauptete 
und der rechte Flügel der 11. ID., obwohl von Teilen des I. Gardekorps 
arg bedrängt, mit Hilfe des IR. 58 und deutscher Verstärkungen im 
rechten Winkel nach Westen abgebogen und verlängert wurde, gelang 
es dem GLt, Beckmann, mit seinen letzten Kräften den Einbruch zu be¬ 
grenzen. Marwitz rief die bisherige Armeereserve (S. 405) zum Gegen¬ 
angriff auf. Ferner erlangte er mit dem Hinweise, daß Csanády noch 
über zehn unberührte Bataillone verfüge, während der mehr bedrohte 
Abschnitt Szurmay jetzt von Reserven entblößt sei, vom Armeekmdo. 
das Zugeständnis, zwei Bataillone des IR. 60 hinter dieses Korps rücken 
zu lassen. 
Die Russen richteten nun ihr ganzes Streben darauf, den gegen 
Swiniuchy errungenen Anfangserfolg auszuweiten, und schoben ihrem 
Stoßkeil eilends Kräfte zu. Die Flieger der Verbündeten stellten hinter 
der Gefechtslinie des Feindes, im Raum von Pustomyty bis Watyn, 
besonders aber im Walde östlich von Korytnica überaus dichte Ansamm¬ 
lungen fest. Nach der Mittagsstunde traten die von Marwitz aufgebotenen 
Truppen, insgesamt acht deutsche Bataillone, von Süd- bis Nordwesten 
zu einem konzentrischen Gegenstoß an. Fortschritte wurden aber nur 
bei Korytnica erzielt1). Den Rand des eroberten Waldstückes hatten die 
i) Dr. Hanns Mayer, Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Moritz von 
Anhalt-Dessau (5. Pomm.) Nr. 42 während des Krieges 1914/18 (Oldenburg-Berlin 
1927), 154 ff.
	        
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