Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Herbst 1916 
7. hinter den Negrabach auswich, zumal auch das rumänische Bistrita- 
detachement im Räume südlich von Saru Dorneï untätig blieb. 
Sehr empfindlich waren die Angriffe der Russen gegen die Stel¬ 
lungen, die das Tal der goldenen Bistritz und damit die einzige Quer¬ 
verbindung der 7. Armee, die große Straße Kirlibaba—Prislopsattel 
deckten. Hier mußte um jedes Grabenstück gerungen werden, bis es 
den Russen entrissen war. Ein örtlicher Durchbruch konnte den Ver¬ 
lust der ganzen Stellung und den Rückzug des Korps Habermann zur 
Folge haben. Am 7. abends brachen die Terekkosaken auf den Höhen 
nördlich von Dorna Watra wiederholt in die Stellungen der Brigade Papp 
ein, wurden aber von den standhaften Verteidigern immer wieder nach 
Norden zurückgestoßen. Die 103. RD. der Russen bemühte sich seit dem 
4. aufs neue, den schmalen Einbruch nördlich von Czokanestie zu er¬ 
weitern. Hier blickte der Russe schon in das Bistritztal, wurde aber 
durch die 8. KD., GM. Freih. v. Schnehen, festgehalten, zu deren Unter¬ 
stützung Teile der 5.HKD., der 40. HID. und des bayr. IR. 16 herbei¬ 
geeilt waren. Auf beiden Seiten wurden die Stellungskämpfe mit großer 
Erbitterung weitergeführt, bis schließlich die Russen, durch unermüd¬ 
lichen Sappenangriff zermürbt, am 12. September das, letzte von ihnen 
eroberte Grabenstück der 8. KD. räumen mußten. 
In dem unwirtlichen Gebiet zwischen dem Kirlibababach und dem 
Czarny Czeremosz gab es gleichfalls Tag für Tag Massenstürme der 
Russen. Die langandauernden Kämpfe und die schlechte Witterung setz¬ 
ten den Streitern hart zu. Das hohe Waldgebirge lag im Nebel ver¬ 
loren, die Niederungen dampften vom Regen. Am 4. September spät 
abends stieß das russische XVIII. Korps mit zusammengeballten Kräf¬ 
ten bei Sarata gegen den linken Flügel der deutschen 1. ID. vor und 
brachte die erschöpften Ostpreußen in arge Bedrängnis. GLt. Conta 
wollte das HIR. 306 und zwei deutsche Jägerbataillone von der Höhe 
Comanowa gegen Südosten zum umfassenden Gegenangriff einsetzen, 
mußte aber die deutschen Jäger nach Szybeny entsenden, um die 
200. ID. zu stützen. Truppen des russischen XI. Korps hatten diese Di¬ 
vision angefallen und waren nach verzweifelter Gegenwehr zwischen 
den Höhen Skoruszny und Smotrec in die dünn besetzten Kampflinien 
der Deutschen eingebrochen. Das am 5. nachmittags in Leordina ein¬ 
treffende deutsche LstlR. 35 (S. 371) wurde zur Verstärkung der 200. Di¬ 
vision herangezogen, die sich trotz des Einbruches in ihrer Mitte zu 
behaupten vermochte. 
Nicht minder heftig war inzwischen um den Besitz der Grenzhöhen
	        
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