Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Herbst 1916 
kopfTobol In gedrängter Aufstellung besetzen und südlich davon das 
XXVI., das die 4. finn. SchD. an sich zu ziehen hatte, die Stochodlinie 
bis zum Nordflügel des XL VI. Korps übernehmen1). Das XXV. Korps 
bei Maniewicze und der Großteil der Reiterei, die in ihren früheren 
Bereichen verblieb, stellten die Reserve dar. Zu dieser zählte auch noch 
das abgekämpfte I. sib. Korps, das allerdings schon zur Abfahrt in den 
Raum der 10. Armee bestimmt war. Die 3. KD. war zu den Dobrudscha- 
streitkräften abbefördert worden (S.276). Erst in der Nacht auf den 
1. September erließ Gen. Lesch die Angriff s Weisungen. Das XXXIV. 
Korps sollte, unterstützt vom III. und vom XXVI., der Hauptträger 
des Angriffes sein, dem sich, bei günstigem Fortschritte, der rechte 
Flügel des XL VI. Korps durch einen Vorstoß auf Bol. Obzyr anzu¬ 
schließen hatte. 
Die Offensive der Westfront gedieh jedoch über diese Befehle nicht 
hinaus. Denn wenn man termingemäß am 2. September losschlagen 
wollte, mußte eine überstürzt begonnene Kriegshandlung der 3. Armee 
von vornherein den Keim des Mißerfolges in sich tragen, da sich die 
Angriffstruppen in den zugewiesenen Abschnitten bei der Kürze der 
Zeit nicht mehr einrichten konnten2). Diese Erkenntnis bewog den be¬ 
dächtigen und stets zur Vorsicht neigenden Gen. Ewert, am 2. Septem¬ 
ber der Stawka zu berichten, daß der Angriff frühestens am 5. oder 
6. eröffnet werden könne. Im Grunde genommen vertrat aber Ewert, 
da auch Gurko so geringe Zuversicht über die Erfolgsaussichten seiner 
Armee bekundete, die Auffassung, daß das geplante Unternehmen über¬ 
haupt unausführbar sei. Er betonte die örtlichen Schwierigkeiten im 
Räume der „Besonderen Armee4' und wies darauf hin, daß der von 
Lesch zur Unzeit angestrebte Ausbau des Brückenkopfes Tobol mi߬ 
lungen sei; an anderen Stellen sei aber ein Flußübergang nicht zu 
!) Welchen Korps die 27. und die 78. ID. angehörten, bleibt fraglich. Der im 
Juli 1916 gebildete Verband des Komb. Korps „Bulatow" (IV. Bd., S. 579), den auch 
die russischen Militärschriftsteller späterhin nicht mehr erwähnen, war jedenfalls 
schon seit einiger Zeit auf gelassen, Die 27. ID. hatte gegen das Kavalleriekorps Hauer 
vor Tobol. gefochten und stand um die Monats wende August-September neben der 
4. finn. SchD. und der 65. ID. (vom XXVI. Korps) noch dort. Die 78. ID. lag am 
Stochod zwischen Bol. 'Obzyr und Stobychwa, schloß hier an den rechten Flügel des 
XLVI, Korps an und war wahrscheinlich an dessen Befehle gewiesen. 
2) Zajontschkowskij. 63, fällt ein sehr hartes Urteil, indem er „die laut 
Ewerts Befehl, durchzuführenden Angriffsvorbereitungen der 3. Armee, die Verteilung 
der Artillerie, die Unterweisung der Führer und Truppen" als „chaotisch und man¬ 
gelhaft" bezeichnet.
	        
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