Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Plan und Zeitpunkt des russischen Generalansturmes 
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schoben sei, und den Gegner zu Lande bei Tukkum (60 km westlich von 
Riga) weiter unter Drohung halten*). 
Der Oberkommandierende der Südwestfront wurde unterrichtet, 
daß jetzt, nachdem das Unternehmen im Norden abgesagt sei, auch sein 
Wunsch nach einer stärkeren Reserve voraussichtlich durch Zusendung 
zweier Korps erfüllt werden könne. Brussilow hatte am 25. August sei¬ 
nen Armeen nochmals die bereits verlautbarten Ziele in Erinnerung ge¬ 
bracht2) und bestimmte am 27., daß der Angriff am 29. losbrechen 
solle3). Auch diese Frist konnte nicht eingehalten werden. Denn inzwi¬ 
schen hatte der Führer der 7. Armee um einen Aufschub gebeten. Gen. 
Brussilow fand die vorgebrachten Gründe zwar nicht für genügend stich¬ 
haltig, erstreckte aber, damit Gen. Schtscherbatschew im Falle eines 
Mißerfolges nicht wieder, wie im Jänner dieses Jahres, die Schuld seinem 
übergeordneten Frontkommando anlasten könne, der 7. Armee und zu¬ 
gleich allen übrigen die Frist bis zum 31. August4). 
Erwägungen und Maßnahmen der öst. - ung. Heeres¬ 
leitung 
(26. bis 30. August) 
Hiezu Beilagen 18, 19 und 21 
Am 26. August hatte die k. u. k. Heeresleitung, die durch aufgefan¬ 
gene Funksprüche und durch Verwertung von Gefangenenaussagen über 
die Russen recht gut unterrichtet war, in einer allgemeinen Weisung an 
den Erzherzog-Thronfolger die Geschehnisse seit den Durchbruchs¬ 
schlachten bei Luck und Olyka, wie folgt, gekennzeichnet: „In Aus¬ 
nützung der durch Brus,silows Armeen in den Vormonaten errungenen 
Erfolge war es das Bestreben der russischen Heeresleitung, unter Heran¬ 
führung großer Verstärkungen von der Nord- und Westfront die Offensive 
einerseits auf Brest-Litowsk, anderseits auf Lemberg fortzuführen. 
Erstere wurde in den Richtungen über Baranowicze und Kowel angesetzt, 
um den Pinsker Bogen abzuschneiden, letztere im allgemeinen über 
Dubno—Brody und beiderseits des Dniester über Buczacz und Kolo- 
mea—Stanislau geführt." 
!) Zajontschkowskij, 64 ff. 
2) Ebenda, 66. 
3) Klembowski, 92. 
4) Ebenda, 97.
	        
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