Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug in Siebenbürgen 
Das Zurückwerfen der über Petrosény vorgebrochenen rumänischen 
11. ID. war bei Falkenhayns Eintreffen schon im Gange. Dann folgte 
der Schlag bei Hermannstadt gegen das von der rumänischen Heeres¬ 
leitung zu lange ohne Unterstützung belassene I. Korps, das rasche Auf¬ 
schwenken gegen Osten und der Vormarsch gegen die rumänische 
2. Armee, wobei der Wall des Fogaraser Gebirges geschickt als südlicher 
Flankenschute ausgenützt wurde. 
Die rumänische 2. Armee war zum Entsatz des südlich von Her- 
mannstadt fast ganz eingekreisten I.Korps zu spät gekommen. Zur 
selben Zeit mißglückte auch der Donau Übergang Averescus bei Flä- 
mânda. Jetzt erst erkannte das rumänische Oberkommando, daß es 
ein schwerer Verstoß gegen den Geist der Kriegführung war, das stra¬ 
tegische Schwergewicht nach Süden auf den Nebenkriegsschauplatz zu 
verlegen. Eiligst warf es nun sechs Divisionen (vier von der 3. Armee 
und zwei aus der Dobrudscha) wieder an die Nordfront. 
Mittlerweile hatten die 2. und die Nordarmee den Versuch ge¬ 
macht, auf den Gebirgsketten westlich der Gyergyó, der Csik und des 
Burzenlandes zu halten, aus welchen Beckenlandschaften eine neue Offen¬ 
sive mit russischer Hilfe ihren Ausgang nehmen sollte. Doch das Korps 
Staabs überrannte in der Schlacht am Geisterwald die lockere rumä¬ 
nische Wehrstellung; hierauf hastete die ganze Armee Cräinicianu gegen 
Kronstadt zurück. Die ersten Divisionen von der Donaufront kamen 
gerade noch zurecht, um der sich eiligst zurückziehenden 2. Armee an 
der Grenze einen Rückhalt zu bieten. 
So waren zuerst sieben Divisionen von Bukarest, dem Versamm¬ 
lungsraum der strategischen Reserve, und von Siebenbürgen nach Süden 
gefahren; bis Mitte Oktober wurden sechs Divisionen wieder an die 
Nordfront zurückbefördert. Fast ein Drittel des rumänischen Heeres 
pendelte somit während eines Monats hin und her; doch weder hier 
noch dort brachten diese Divisionen eine Entscheidung. Das kennzeichnet 
die hohe rumänische Führung hinlänglich. 
Gdl. Arz hatte während der drei ersten Feldzugswochen mit seinen 
noch ganz unfertigen, schwachen Divisionen und Brigaden sehr haus¬ 
hälterisch und geschickt einen hinhaltenden Kampf geführt und den 
Aufmarsch der Gegenschlagstruppen gesichert. Während der Schlachten 
bei Hermannstadt und am Geisterwald bildete er Schutz und Schild 
gegen die rumänische Nordarmee. Bei dieser Armee hatte die am Süd¬ 
flügel vorrückende 7. ID., die mit dem Zurücklegen der 130 km langen 
Marschlinie Uztal—Székely-Keresztúr den größten Raumgewinn zu ver-
	        
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