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Der Feldzug in Siebenbürgen
empfindlich zu schädigen war aber nicht geglückt, weil sie rechtzeitig
abgerückt war; sie bezog südlich von Rucäru eine neue Stellung.
Südlich von Kronstadt, beim XXXIX. RKorps, stieg die durch
Teile der 187. ID. verstärkte 51. HID., zu der dasHIR. 302 wieder ein¬
rückte, gegen den Predealpaß hinan. Die Masse der 187. ID. durch¬
schritt den Altschanzpaß und drang im Schanzpaß sowie längs der über
den Bratoceasattel führenden Straße gegen die Grenze vor. Bis zum
13. glückte es aber nur im Schanzpaß, die gut ausgebauten, von Natur
aus starken Grenzstellungen des Feindes zu bezwingen. Die 89. ID.
durchzog am 10. das Becken von Magyarbodza und erreichte bis zum
13. nach zahlreichen Scharmützeln im Tatarhavaspaß und südöstlich
vom Orte Kraszna die Grenze, wo auch sie auf gut ausgebaute und
stark besetzte Schanzen traf.
Vom Kavalleriekorps Schmettow durcheilte die 71. ID. in Gewalt¬
märschen die Háromszék und erreichte am 11. mit der Vorhut Bereczk,
mit der Masse den Raum um Kézdivásárhely. Tagsdarauf erstürmte
die Division Goldbach die von der rumänischen 2. KD. verteidigte Höhe
des Ojtozpasses, folgte am 13. bis vor Sosmezö nach und überschritt am
14. im Kampfe gegen sich verstärkenden Feind die Reichsgrenze. Die
deutsche 3. KD. breitete sich indessen nördlich von Kézdivásárhely in
Erholungsquartieren aus.
Gleich der deutschen 9. Armee setzte auch die Armee Arz am
10. Oktober die Verfolgung fort. Sie traf auf wenig Widerstand, denn
Gen. Presan hatte es entgegen der Weisung seines Oberkommandos, die
innegehabte Stellung zu behaupten, für rätlich befunden, an die Grenze
zurückzuweichen. Dort sollte die 14. ID. im Abschnitt zwischen der
Höhe Bistricioara und dem Békáspafi, die 7. ID. weiter südlich bis zum
Uztal, dieses inbegriffen, die Verkehrslinien sperren. Der Rückmarsch
hatte am 11. zu beginnen. Die 8. ID. samt der 15. IBrig. hatte eiligst
nach Piatra zu rücken, um von hier mit Bahn in den Ojtozpaß verscho¬
ben zu werden; denn bei dem auseinanderstrebenden Rückzug der 2.
und der Nordarmee mußte sich zwischen beiden eine große Lücke er¬
geben, die die 2. KD. allein nicht zu schließen vermochte. Deshalb
wurde auch noch die von der Dobrudscha anrollende 15. ID. in das
Ojtozgebiet gelenkt. Aus gleichem Grunde wurde die 7. IBrig. der 4. ID.
in das Quellgebiet der Putna und Zäbala gestellt1).
Beim k. u. k. VI. Korps erweiterten am 10. die 19. LstGbBrig. und
die 1. LstHusBrig. den Brückenkopf östlich von Csik Szereda. Die l.KD.
!) Dabij a, II, 319 f.