Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug in Siebenbürgen 
Männern, die nach langem Grabendierist im Marschieren noch nicht 
genügend geübt worden waren. In Pleß hielt man demnach den vom 
GLt. Morgen geplanten Gegenangriff nicht für aussichtsreich; man war 
der Ansicht, daß ein im wesentlichen verteidigungsweises Verhalten 
der Nordostgruppe eher entsprechen würde. Dagegen regte Gdl. Luden¬ 
dorff neuerlich an, die Entscheidung durch die Gruppe Staabs zu 
suchen, sobald hinreichend Kräfte vorhanden wären. Hiezu empfahl er, 
das Alpenkorps, wie vom Anbeginn geplant, in Mühlbach auszuladen, 
welchem Wunsche das k. u. k. AOK. auch entsprach. 
Im Sinne dieses Gedankenaustausches mit der DOHL. ließ nun GO. 
Conrad am 12. der 1. Armee eine Weisung über die Verwendung der 
Gruppe GLt. Morgen zukommen. Er ging hiebei von der Voraussetzung 
aus, daß die Rumänen mit ihrer Nordarmee kaum über Székely-Ud- 
varhely und nördlich davon vorstoßen dürften, ohne gleichzeitig auch 
mit der 2. Armee aus dem Räume um Kronstadt über die jetzt von 
der 71. ID. nur ganz schwach gesicherte Altstrecke Fogaras—Hé viz 
vorzugehen. Ein Vordringen der 2. Rumänenarmee aus südlicher Rich¬ 
tung über Fogaras und Reps würde aber jedes Manövrieren der Sto߬ 
gruppe des GLt. Morgen gegen Osten unterbinden. Da dem GO. Conrad 
auch der Schutz des Südflügels der 7. Armee sehr am Herzen lag, 
empfahl er, ein Vordringen der Rumänen im Räume an und nördlich 
der über Parajd führenden Straße durch die 72. ID., die Nordgruppe 
der 61. ID. und die verstärkte 1. LstHusBrig. lediglich aufzuhalten. 
Er stimmte dem GLt. Morgen aber insoweit zu, als gegen den Feind, 
der aus dem Waldgebirge auch nur in einzelnen, von einander weit 
getrennten Gruppen vorbrechen mochte, örtliche Erfolge durch tätige 
Verwendung der Reserven angestrebt werden könnten. Nur sollten 
hiebei die am Südflügel zu versammelnden Divisionen (39. HID. und 
89. ID.) wegen einer voraussichtlichen Bedrohung durch die rumänische 
2. Armee keinesfalls über die Kleine Kokel nach Süden vordringen. 
GLt. Morgen war zunächst wohl nicht zu bewegen, seinen Angriffs¬ 
plänen zu entsagen. Als er aber erfuhr, daß man auch in Pleß von 
ihm zunächst nur die Abwehr wünsche, beschied er sich am 13. doch 
damit, seine Aufgabe bloß in regsamer Verteidigung zu lösen. Die 
71. ID. samt der ihr vom 13. an unterstellten 19. LstGbBrig. hatte ein 
Vorgehen des Feindes zu verzögern, wobei die bei Deutsch Kreutz sich 
sammelnde Reserve des GM. Goldbach den Rumänen möglichst Ab¬ 
bruch tun sollte. Der Nordflüg'el der Gruppe Morgen, die östlich von 
Parajd stehende verstärkte 1. LstHusBrig., die sich der deutsche Korps-
	        
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