Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

274 
Der Feldzug in Siebenbürgen 
Turtukai hatte mit seinen fünfzehn Gürtelwerken einen Umfang 
von 25 km und wurde zunächst von der rumänischen 17. ID. verteidigt. 
Der feste Plate stellte einen Brückenkopf dar, die Brückenverbindung 
mit dem Nordufer fehlte aber. 
Sollte nun der bulgarische Angriff gelingen, so mußte er rasch 
durchgeführt werden, ehe rumänische Entsatztruppen von Silistria oder 
das — wie man zutreffend wußte — bei Cernavoda und Medzidie ein¬ 
treffende russische Hilfskorps heraneilen konnten. GLt. Tosoheff be¬ 
stimmte zum Angriff die bulgarische 4. ID., eine Brigade der 1. ID. und 
die Masse des schwachen deutschen Détachements Obst. Kaufmann1), 
dem auch die bulgarische Besatzung von Ruscuk unterstellt wurde. Die 
zwei übrigen Brigaden der 1. ID. hatten das Unternehmen gegen Silistria 
zu schirmen und hiezu zunächst nach Akkadynlar zu rücken. Die 1. KD. 
hatte Kurtunar zu besetzen und Verbindung zum rechten Armeeflügel, 
2. Brigade der 6. ID. und mobile Reserve von Varna, zu halten, dem die 
Besitznahme von Dobric aufgetragen war. 
Am 1. September überschritten die Bulgaren die Grenze. Die für 
den Angriff auf Turtukai bestimmten Einheiten umschlossen an den drei 
folgenden Tagen die Festung im Halbkreis und drückten rumänische 
Vortruppen zurück. Der Festungskommandant verlor aber schon jetzt 
die Ruhe und bat um rasche Verstärkung. Die Russen unter Gen. 
Zajontschkowskij, die am 5. die Linie Azaplar—Karalij erreichten, lei¬ 
steten dem Hilferuf des rumänischen Oberkommandos jedoch keine 
Folge; denn sie sollten gegen Dobric vorrücken, um dann Varna zu 
nehmen, das als Stützpunkt für eine über Burgas gegen Konstantinopel 
gerichtete Operation ausersehen war2). Dafür wurde aber die strate¬ 
gische Reserve des rumänischen Heeres,, die eben nach Siebenbürgen ab¬ 
rollen sollte, am 4. September mit der 10. ID. nach Giurgevo und mit 
der 15. nach Oltenita verschoben. Die Letztgenannte sollte zur unmittel¬ 
baren Unterstützung von Turtukai dienen; noch am 4. abends trafen 
ihre ersten Abteilungen auf dem Südufer ein. 
Am 5. September begann der entscheidende Angriff der Bulgaren 
und der jetzt vom M jr. Freih. v. Hammerstein befehligten deutschen 
Truppen. Obwohl die Verteidiger nach Einlangen der 15. ID. den An¬ 
greifern zahlenmäßig überlegen waren — es fochten von den Rumänen 
34 Bataillone mit (samt der Flottille) 187 Geschützen gegen 28 Batail- 
1) Hammerstein, Kriegsgeschichte des Königl. Preuß. Infanterie-Regimentes 
von Borcke Nr. 21 (Zeulenroda, 1930), 387 ff. 
2) D abij a, I, 284.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.