Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Aufgabe der Heeresgruppe Mackensen 
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gezogen worden war, entschied sich der König Ferdinand für die 
uneingeschränkte Erfüllung der Bündnispflicht. Am 1. September er¬ 
klärte Bulgarien an Rumänien den Krieg, und am selben Tage hatten 
die Kriegshandlungen der bulgarischen 3. Armee an der Dobrudscha- 
front zu beginnen. 
Die Eroberung von Tlurtukai und ihre Folgen 
(1. bis 6. September) 
GFM. Mackensen hatte von der DOHL. am 28. August, dem letzten 
Tage der Amtstätigkeit Falkenhayns, den Befehl erhalten, sobald als 
möglich anzugreifen, wobei Richtung und Ziel dem Feldmarschall über¬ 
lassen blieben. Doch schon tags darauf schufen die neuen Männer der 
DOHL. mehr Klarheit. Sie waren der Ansicht, daß ein sofortiger Vor¬ 
stoß gegen Bukarest nur zu einer Niederlage dçr schwachen Streitmacht 
Mackensens führen würde. Da die Versammlung der zum Gegenschlag 
bestimmten deutschen und öst.-ung. Divisionen in Siebenbürgen bis in 
die zweite Septemberhälfte dauern mochte, erhielt Mackensen am 
29. August den gemessenen Befehl: . . es ist vorläufig von der Aus¬ 
führung des Donauüberganges Abstand zu nehmen. Es wird vielmehr 
Aufgabe der Heeresgruppe sein, unter Sicherung der Donaulinie, durch 
Einbruch in die Dobrudscha feindliche Kräfte auf sich zu ziehen und 
zu schlagen1)." 
Dem Generalfeldmarschall, der am 31. in Tirnovo eintraf, standen 
hiefür die an der Dobrudschagrenze aufmarschierte bulgarische 3. Armee, 
GLt. Toscheff, das an der Donau zwischen Ruscuk und Sistov stehende 
deutsche Detachement Obst. Kaufmann2), die k.u.k. Donauflottille 
samt der Landgruppe und die aus Landsturm gebildete 12. Bulgarendivi¬ 
sion, die zwischen Sistov undTekija das südliche Donauufer bewachte, 
zur Verfügung. Auf Vorschlag des GLt. Toscheff plante Mackensen fürs 
erste die Wegnahme der Festung Turtukai, von der aus das Vor¬ 
dringen der 3. Bulgarenarmee, die womöglich die schmälste Stelle zwi¬ 
schen Donau und Meer gewinnen sollte, in der Nordflanke bedroht 
werden konnte. 
1) Wetzel 1, 20. — Hindenburg, 182 f. 
2) H i 11 e r, Geschichte des Thüringischen Ulanen-Regiments Nr. 6 (Berlin, 
1930), 214. 
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