Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die ersten Kämpfe bei Orsova 
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die Mitte der Brigade Berger bis an den Zusammenfluß der beiden 
Quellflüsse des Schyl zurück, worauf die Verteidiger ihre Abwehrlinie 
unter Festhaltung der Höhe Oboroca auf den Sattel bei Merisor ver¬ 
legten. Am 30. erneuerte die rumänische 11. ID. ihren Angriff und ver¬ 
mochte dem Gegner, bei dem wohl eine schwache Verstärkung von 
einem Bataillon, einer Schwadron und einer Gebirgsbatterie eingetroffen 
war, die Höhe Oboroca zu entreißen. Obst. Berger nahm hierauf seine 
Truppen am 31. August in die Linie Tulisa—Barumr.—Westufer des 
Pareu Streiu zurück. Die Rumänen begnügten sich aber mit ihrem 
Raumgewinn und gruben sich in einer über den Sattel von Merisor ver¬ 
laufenden Linie ein. Am 4. September fanden öst.-ung. Nachrichtenab¬ 
teilungen die Höhe Oboroca sogar vom Feind frei und setzten sich auf 
ihr ¡neuerdings fest. 
Am äußersten linken Flügel der rumänischen 1. Armee hatte die 
bei Turñu Severin sich sammelnde 1. ID. mit ihren zehn Bataillone und 
neun Batterien zählenden Sicherungstruppen Alt-Orsova und das nörd¬ 
lich anschließende Cernatal in Besitz zu nehmen (S. 234). Südlich davon 
bis Calafatu schützten drei Bataillone und eine Batterie die Donaustrecke 
gegen bulgarische Stromsicherungen. 
Auf ungarischem Boden stand dem Feinde die 145.IBrig., Obst. 
Fiebieh-Ripke *), gegenüber, die anfänglich nur drei Feldbataillone, ein 
Landsturmetappenbataillon, eine Streifkompagnie, drei Batterien und 
mehrere kleinkalibrige Marinekanonen zählte. Sie hatte den Donauweg 
und die von Orsova nach Norden führende Bahn zu sperren, wozu sie 
sich auf dem Grenzkamm zwischen der Donau und einer Höhe süd¬ 
östlich von Herkulesbad aufgestellt hatte. 
Den 28. August leitete eine erfolgreiche Beschießung von Turnu 
Severin durch den bestückten Dampfer „Almos" ein. Gegen die vor¬ 
rückenden rumänischen Abteilungen wurden die Grenzstellungen im 
allgemeinen behauptet. Nachts brach, durch österreichische Patrouillen 
und Scheinwerfer hervorgerufen, bei den Rumänen eine Panik aus, 
worauf Truppen und Troß kilometerweit nach Osten zurückfluteten2). 
Das rumänische Heer mußte eben nun auch jene trüben Erfahrungen 
machen, die bei Kriegsbeginn noch keiner Armee erspart geblieben 
waren. Die folgenden Tage bis zum Monatsende waren mit bedeutungs¬ 
losen Grenzgefechten ausgefüllt. 
Am 1. September jedoch setzten die Rumänen mit gewaltiger Über- 
*) Das 145. IBrigKmdo. war das umbenannte 210. LstlBrigKmdo. 
2) D a b i j a, II, 22.
	        
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