Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Das Ringen im Osten von Ende Juli bis Ende August 
Die Verluste des öst.-ung. Nordheeres hatten sich im Monat August 
neuerlich empfindlich erhöht. In der Zeit vom 1. Juni bis zum 31. August 
gingen nach den amtlichen Aufzeichnungen insgesamt verloren *) : 
tot 
verwundet 
krank 
gefangen 
und vermißt 
Summe 
Offiziere 
959 
3.669 
4.177 
5.348 
14.153 
Mannschaft 
29.286 
149.944 
98.164 
322.040 
599.434 
Zusammen 
30.245 
153.613 
102.341 
327.388 
613.587 
Zu diesen gewaltigen Menschenverlusten trat noch die große Ein¬ 
buße an Geschütz, Maschinengewehren, Minenwerfern, Kriegsgerät aller 
Art und auch an den sehr kostspieligen und mannigfaltigen Etappen¬ 
einrichtungen, die hinter der Dauerstellung eingebaut waren und nicht 
mehr geborgen werden konnten. War schon die Ersatzlage in Österreich- 
Ungarn neuerdings wieder recht kritisch geworden, so drückte der 
Ausfall an Kampfmitteln und Kriegsgerät bei dem zunehmenden Man¬ 
gel an Rohstoffen nicht weniger schwer. Der Nachschub an Mann und 
Material vermochte in keiner Weise mehr mit den Verlusten Schritt 
zu halten. Auch das Heranführen von Verbänden anderer Fronten war 
bei der Hochspannung auf dem italienischen Kriegsschauplatz im August 
völlig unmöglich geworden. Die k. u. k. Heeresleitung war im Gegenteil 
genötigt, eine der wenigen deutschösterreichischen Divisionen, die an 
der russischen Front fochten, die 44., wieder an den Isonzo abzuziehen. 
Zu all diesem Übel mußten aber die Führer aller Grade noch eins 
wahrnehmen. Unter den schweren Keulenschlägen des Russen hatten 
in einer Zeit, da sich auf der italienischen Walstatt die habsburgischen 
Regimenter unbekümmert um unvermeidbare Rückschläge in ungebro¬ 
chener Kraft des nach Zahl und Ausrüstung übermächtigen Feindes er¬ 
wehrten, die Widerstandsfähigkeit und das moralische Gefüge des 
x) Vgl. die entsprechende Übersicht für die Monate Juni und Juli im Bd. IV, 
S. 663. — Nach den Angaben Brussilows wurden unter seinem Kommando vom 4. Juni 
bis zum 12. August 8255 Offiziere und 370.173 Soldaten als Gefangene eingebracht; 
da hier auch deutsche Kämpfer mitinbegriffen sind, scheinen diese Zahlen nicht weit 
fehlzugehen. Außerdem verzeichnet der russische General eine Beute von 496 Ge¬ 
schützen (Broussilov, 219).
	        
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