Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Das Ringen im Osten von Ende Juli bis Ende August 
man in Mohilew aufrecht, änderte aber jetzt die Art der Durchführung. 
Die bisher dem Gen. Brussilow allein zugewiesene Aufgabe wurde ge¬ 
teilt, und seinem Tatendrange ein enger begrenztes Ziel, der Einbruch 
nach Galicien, vorgezeichnet, während Ewert den Schlag gegen Kowel 
zu übernehmen hatte. Dabei dürfte, wie der russ. Gen. Zajontschkowskij 
in seinen ,,Strategischen Studien" andeutet, auch der Gedanke mitge¬ 
spielt haben, den Führer der Westfront, indem man ihm die Verant¬ 
wortung für ein wichtiges Unternehmen auflud, aus seiner Untätigkeit 
aufzurütteln. Hatte sich doch Brussilow während der Sommeroffensive 
oft beklagt, daß seinen Armeen die Hauptlast der Kämpfe aufgebürdet, 
ihnen von der Nachbarfront aber keine Unterstützung zuteil werde. 
Der Befehl der Stawka verlegte somit das Schwergewicht des Zaren¬ 
heeres noch mehr in den Raum südlich vom Pripiatj und hieß hier 
zu einer gewaltigen Kriegshandlung rüsten, als deren Träger zwei 
Heeresfronten ausersehen waren. 
Brussilow gab die erhaltenen Weisungen am 12. an seine Armee¬ 
führer weiter un,d traf Anordnungen, „um die Niederlage der öst.-ung. 
Truppen, zu vollenden". Darnach hatte die 9. Armee mit dem rechten 
Flügel auf Halicz—Stryj anzugreifen und die 7. Armee ihre Vor¬ 
rückung fortzusetzen. Die 11. Armee behielt die Stoßrichtung gegen 
Lemberg und hatte darauf Bedacht zu nehmen, künftig mit dem rechten 
Flügel zum Angriff übergehen zu können. Auch der Anschlußflügel der 
8. Armee, die vorläufig in der Verteidigung zu verharren hatte, sollte 
ein Zusammenarbeiten mit dem linken Nachbar vorbereiten1). 
Nachdrängen der Russen in Ostgalizien und wechsel¬ 
volle Kämpfe in den Karpathen 
(13. bis 17. August) 
Hiezu Beilagen 4 und 5 
Aus den Befehlen Brussilows sprach die Hoffnung, daß es den 
russischen Armeen in Galizien gelingen werde, den zurückweichenden 
Gegner durch eine rücksichtslose Verfolgung und durch neue Schläge 
völlig niederzuringen. Allein schon am 13. August ergab sich, daß der 
Gegner den nach Ostein bis an die Strypa vorspringenden Bogen seiner 
Front planmäßig geräumt hatte, während er im Räume südlich vom 
i) Klembowski, 91 und Beilage 13.
	        
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