Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Das Ringen im Osten von Ende Juli bis Ende August 
wogenden Kämpfe wurden durch die Nacht kaum unterbrochen, so daß 
die Verbündeten mit Hilfe der örtlichen Reserven am 9. August morgens 
bereits den sechsten Angriff abschlagen mußten. Auf einer Kuppe der 
Sandwelle hatte sich der Feind eingenistet, da der Versuch einer Gegen¬ 
angriff sgruppe (einiger Kompagnien der Schützenregimenter 18 und 33 
sowie Bayern), die Eindringlinge zurückzuwerfen, durch einen folgenden 
Vorstoß der Russen wettgemacht worden war. Im übrigen waren die Stel¬ 
lungen fest in der Hand der Verteidiger geblieben. Deren Reihen waren 
freilich, namentlich bei der Gruppe Bürkner, sehr gelichtet. Sie wurden 
aber nun durch ein Bataillon des RIR.. 251 gestützt*) ; denn GO. Linsingen 
bestand auf sehr sparsamem Einsatz der Heeresgruppenreserve. 
Das Gefecht flaute auf einige Stunden ab. Mittags begannen die 
Feuerschlünde des Feindes vom linken Flügel der Gruppe Kneußl an¬ 
gefangen bis über Stobychwa hinaus neuerdings ihr Zerstörungswerk. 
Bald folgte ein Vorstoß der Russen bei Zarecze. Er war kaum ab¬ 
gewehrt, als um 4h nachm. ein frischer Angriff, diesmal in breiterer 
Ausdehnung, losbrach. Vor Smolary und den Linien der 128. LstlBrig., 
der die Batterien der 45. SchD. Unterstützung gewährten, erlitt das 
anstürmende XLVI. Russenkorps eine blutige Abfuhr2) ; die Angreifer 
flüchteten über den Stochod zurück. Auf der Sanddüne bewährte sich 
das Bataillon des bayr. RIR. 13. Den Feind durch Nachstoßen von der 
Kuppe zu vertreiben, gelang zwar nicht, doch wurde er von drei Seiten 
umklammert. Der Abwehrkampf dauerte bei der Gruppe Bürkner und 
der 51.SchBrig. bis tief in die Nacht hinein; südlich von Zarecze wur¬ 
den die in den ersten Graben eingedrungenen Russen im Gegenangriff 
überwältigt3). 
Die deutsche l.LD. war als Heere sgru p pe n re s e r ve mit einem Regi¬ 
ment schon am Morgen in Werchy eingelangt, ein anderes kam nach 
Holoby hinter das Reiterkorps Hauer. Da die Russen den Verteidi¬ 
gungsabschnitt der Division Clausius während des ganzen Tages lebhaft 
beschossen, war es nicht ausgeschlossen, daß sie sich auch liier mit 
ernsten Angriffsabsichten trugen. Ein deutsches Landwehrbataillon wurde 
daher aus Werchy gegen Bol. Obzyr vorgezogen. Als abends auf Sto¬ 
bychwa ein Trommelfeuer niederzuprasseln begann, das bis Mitternacht 
1) Meienborn und G o e b e 1, Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 251 (Zeulen¬ 
roda), 122 ff. 
2) Klembowski, 90. 
3) Wisshaupt, Aus den Kämpfen des Korps Gdl. Fath (Öst. Wehrzeitung, 
Folge 43 von 1926).
	        
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