Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

136 
Das Ringen im Osten von Ende Juli bis Ende August 
k. u. k. 4. Armee schon vormittags dem Divisionsführer von der 121. ID. 
zugeschoben hatte, war nicht gebraucht worden1). 
Das II. Gardekorps der Russen hatte bei Trysten die Mitte des 
Korps Lüttwitz eingedrückt. Die Widerstandskraft zweier Divisionen 
war, abgesehen von der bedeutenden Einbuße an Streitern, noch durch 
den Verlust einiger Batterien ziemlich geschwächt. Da zudem der rechte 
Flügel der 19. ID. schon hinter den Stochod gegangen war, schien es 
wenig ratsam, die losen Gruppen im Raum Trysten—Babie sowie die 
weitere, noch geschlossene Linie der 29. ID. auf dem Ostufer einer 
neuerlichen Erschütterung auszusetzen. Der Korpsführer beließ daher 
nur die 20. ID. in ihrer alten Stellung und nahm während der Nacht 
die ganze übrige Front bis zum Anschluß an die Division Rusche bei 
Nw. Mosor hinter das Flußhindernis zurück. Die neue Nahtstelle zwi¬ 
schen den Divisionen Schön und Schmettau bei Ostrow wurde durch 
weitere Bataillone der 121. ID. gestützt. GO. Linsingen stellte überdies 
die Hauptkraft der eingelangten 86. ID. (Bd. IV, S. 659) in Gonczyj Brod 
als Reserve bereit. 
Die neue Stellung konnte bis zum 29. vormittags ungestört bezogen 
werden. „Das West- und Nordufer des Stochod wird unter allen Um¬ 
ständen gehalten", schärfte GLt. Lüttwitz den Verteidigern ein. Eine 
Lücke zwischen der 19. und der 20. ID. füllten Teile der 121. ID. aus. 
Deren Führer, GM. v. Ditfurth, übernahm, da der Großteil seiner Streit¬ 
kräfte zur Festigung der inneren Flügel der deutschen 19. und der 
k. u. k. 29. ID. verwendet wurde, den Befehl über alle zwischen Kol. 
Wiktorowka und Witoniez stehenden Truppen. 
Die Russen gaben ihre Bemühungen, sich durch die sperrenden 
Linien der Deutschen den Weg nach Kowel zu bahnen, nicht auf. Mit¬ 
tags begannen wieder die keine Blutopfer scheuenden Massenanstürme 
bei Kisielin und Semerynki, die sich bis in die Nacht hinein wieder¬ 
holten. Abends war der Feind auch schon der zurückgenommenen 
Frontmitte nachgerückt und setzte ihr bei Kol. Wiktorowka und bei 
Ostrow hart zu. GO. Linsingen zog deshalb die 86. ID. in den Raum 
um Nw. Dwor vor. In den nächsten Tagen entwickelten sich besonders 
im Befehlsbereiche des GM. Ditfurth um die Stochodübergänge, die zu 
dem von den Russen angestrebten nächsten Durchbruchsziel Ozierany 
führten, hartnäckige Kämpfe. GLt. Lüttwitz verstand jedoch, mit den 
ihm von der Heeresgruppe beigestellten Kräften, zu denen seit dem 
*) Cr o n, Infanterie-Regiment Markgraf Karl Nr. 60 (Oldenburg-Berlin 1926), 
154 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.