Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Ansturm der Russen gegen die Verbündeten im Stochodknie 129 
wicze und nördlich davon richtete (S. 124 ff.), bekamen die 4. ID., GM. 
Pfeffer, und die benachbarte Polenlegion nur stärkeres Geschützfeuer ab. 
Die Infanterie des Feindes enthielt sich vor der 4. ID. auch während des 
Tages jeglicher Bewegung, die auf Angriffsabsichten hätte schließen lassen. 
Das XXX. Russenkorps der Armee Bezobrazow hatte sein Schwer¬ 
gewicht gegen die in das Stochodknie am meisten vorspringenden Stel¬ 
lungen der 41. HID., GM. Schamschula, angesetzt, die von zwei Seiten 
durch die russische Artillerie gut flankiert werden konnten. Feuer¬ 
schlünde aller Kaliber zerhämmerten in der Mitte des Honvédabschnittes 
die im haltlosen Sandboden ausgehobenen Gräben. Nachmittags zwang 
ein westlich von Arsenowiczy losbrechender Infanteriesturm der 71. Rus¬ 
sendivision Teile des HIR. 20 in die zweite Linie zurück. Der von GM. 
Schamschula eingeleitete Gegenstoß von anderthalb Bataillonen, der 
durch dichten Wald geführt werden mußte, drang bis zum Abend nicht 
mehr durch und vermochte lediglich die geworfene Abteilung zu stützen. 
Daher befahl der Korpsführer, über Nacht für nachhaltigen Widerstand 
vorzusorgen, und vermehrte die hinter der Fronteinbuchtung stehenden 
Reserven des GM. Schamschula durch ein Bataillon der 4. ID., das nach 
Podlesie rückte. Die Russen hatten in der Absicht, ihren Erfolg sofort 
zu vergrößern, den Angriff von der Einbruchsstelle nach Norden bis an 
den äußersten linken Flügel der 41. HID. auszudehnen getrachtet; doch 
scheiterte schon das Beginnen an der standhaften Abwehr der Verteidiger. 
Das russische I. Korps hatte den rechten Nachbarn der Honvéd- 
division, die deutsche 107. ID., angefallen, hiebei aber nichts ausgerich¬ 
tet1). Im Morgengrauen des nächsten Tages brach der Feind allerdings 
in die Gräben der Deutschen nordöstlich von Porskaja Wólka ein; durch 
rasches Zugreifen der örtlichen Reserven war aber der Zwischenfall 
bis Mittag wieder behoben2). 
Die 41. HID. war bestrebt, dem am 29. früh erteilten Auftrage des 
FML. Kaiser nachzukommen, also jeden Angriffsversuch des Feindes 
durch wirksames Feuer niederzuhalten, insbesonders aber kein Ansam¬ 
meln von Kräften vor dem Einbruchsraume des Vortages zu dulden; 
aber es fruchtete nichts. Trommelfeuer der russischen Batterien zer¬ 
wühlte die Stellungen im Stochodknie westlich von Arsenowiczy und 
*) Ulrich, Res.-Inf.-Regiment 52 im Weltkriege (Oldenburg-Berlin, 1925), 344. 
2) Bernhard i, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben (Berlin 1927), 444. — 
Eine Weltreise 1911/12 und der Zusammenbruch Deutschlands (Leipzig 1920), III, 
204. — Bartenwerf fer und Herrmann, Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 
232 in Ost und West (Oldenburg-Berlin 1927), II, 47 ff. — Klembowsk i, 82. 
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