Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
den auf Sturmentfernung in schußsicheren Deckungen bereitgestellt. Zur 
Vorbereitung des Infanterieangriffes hatte der duca d'Aosta dem 
VI. Korps vom 29. Juli bis zum Beginn der Schlacht außer den bereits 
vorhandenen noch weitere 52 mittlere und schwere Batterien zuge¬ 
wiesen, so daß am 6. August 70 leichte Batterien mit 261 und 80 schwere 
Batterien mit etwa 210 schweren und mittleren Geschützen, ferner 
40 Minenwerferbatterien das Feuer eröffnen konnten1). 
Dieser gewaltigen Angriffskraft stand im Görzer Brückenkopf 
und südlich davon bis zur Wippach die 58. ID. gegenüber. Sie zählte 
18 V2 Bataillone, von denen aber nur sieben Heeres- und Schützenbatail¬ 
lone waren. Den Rest bildeten Landsturmtruppen, die zum Teile noch 
nie im Großkampf gestanden waren. Was aber noch viel schwerer 
wog, war die geringe Zahl von nur 87 Geschützen, über welche die 
Division verfügte, mit einer ganz unzureichenden Munitionsausstattung 2). 
Wegendes auf den Anmarschwegen und auf den Brücken liegenden 
Feuers konnten die aus dem Wippachtale anrückenden Reserven bei 
Tage die neun Bataillone der Brückenkopfbesatzung nicht unterstützen; 
auf sie warf sich die ganze Wucht des ersten Angriffes der 48 im vor¬ 
deren Treffen angesetzten Bataillone des italienischen VI. Korps. Das 
verheerende Feuer hatte die Kampfanlagen zerschlagen und einen gro¬ 
ßen Teil der Verteidiger getötet, die Massen der italienischen Infanterie 
gaben dem überlebenden Rest den Gnadenstoß. Die aus den verschütte¬ 
ten Unterständen und Kavernen sich mühsam herausarbeitenden Streiter 
und die schwache Artillerie konnten gegen die Übermacht nicht aufkom¬ 
men. Sie alle hatten ihre Pflicht bis zum Äußersten erfüllt, aber bei der 
geringen artilleristischen Abwehrkraft und dem Mangel an Schießbedarf 
war alle Aufopferung vergeblich. Die Gegenangriffe mußten in die Dun¬ 
kelheit verlegt werden, damit die moralische Überlegenheit der eingreifen- 
1) Die verstärkte 45. ID., die den Mt. Sabotino anzugreifen hatte, verfügte allein 
über 51 leichte, 171 mittlere und schwere Geschütze, 18 schwere, 48 leichte Minen¬ 
werfer und 5 Sektionen Landtorpedowerfer. Auf einen Kilometer ihrer 2500 m breiten 
Angriffsfront feuerten 68 mittlere und schwere, ferner 20 leichte Geschütze. Zur 
Niederhaltung der ihren Angriffsraum flankierenden öst.-ung. Batterien auf der Hoch¬ 
fläche von Bainsizza wirkten überdies 56 mittlere und schwere Geschütze des ita¬ 
lienischen II. Korps mit. 
2) Von der Gesamtzahl der 87 Geschütze waren 11 altartige Positions- und 
10 schwere Geschütze M. 80. Der Munitionsvorrat für jedes Feldgeschütz betrug 
300 Schuß. Als Maßstab für die Beurteilung sei erwähnt, daß das 58. IDKmdo (Görz) 
in der sechswöchigen Herbstschlacht 1915 — dritte und vierte Isonzoschlacht — 
schließlich über 24 Bataillone und 180 Geschütze verfügt hatte.
	        
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