Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
Heeresleitung ihren ersten großen Erfolg des nun schon 15 Monate 
dauernden Krieges ungenützt lassen werde. 
Selbst bei Hinzurechnung der von der k. u. k. Heeresleitung in Aus¬ 
sicht gestellten kombinierten Division aus Tirol sowie von je zwei Batail¬ 
lonen, die von der k. u. k. 10. Armee und vom nordöstlichen Kriegs¬ 
schauplatz im Anrollen waren, blieb das Mißverhältnis der öst.-ung. 
Kräfte am Isonzo gegenüber dem Aufgebot der Italiener noch immer 
sehr groß. In den bisherigen Kämpfen zwischen Piava und dem Meere 
waren 13 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen der Italiener mit ins¬ 
gesamt 30 Infanterie- und 4 Kavalleriebrigaden festgestellt worden. 
Hinter der Front standen vier Infanteriedivisionen, und weitere drei bis 
vier Divisionen konnte die italienische Heeresleitung ohne jede Gefahr 
für die Tiroler Front bis zur Mitte des Monates noch an den Isonzo 
heranführen. Mit den Truppen des IV. Korps war daher ein Aufgebot 
von rund 25 Divisionen anzunehmen, denen, das k. u. k. XV. Korps und 
die 27. GbBrig. der k. u. k. 10. Armee inbegriffen, alles in allem nur 
22 Brigaden gegenüberstanden1). 
Besonders schwer wurde der Mangel an Artillerie empfunden, 
wozu noch zeitweise die drückende Knappheit an Schießbedarf trat. 
Zwar hatte das Armeekommando dem schwerstbedrohten Abschnitte im 
Wippachtale einige leichte Batterien aus den nichtangegriffenen Front¬ 
bereichen zugewiesen, aber an wirklicher Artillerie Verstärkung waren 
bisher nur drei Gebirgsbatterien eingetroffen. 
Auf Grund dieser Erwägungen sah sich GO. Boroevic am 11. August 
abends veranlaßt, folgende Beurteilung der Lage an die Heeresleitung zu 
drahten: ,,Ich glaube, daß der Feind, durch seinen Erfolg bei Görz er¬ 
mutigt, alles daransetzen wird, diesen mit aller Kraft auszunützen. 
Unaufhörlich und rapid scheint er seine Kräfte an unsere Isonzofront, 
die zurzeit noch relativ intakt erhalten ist, zu verschieben. Eine recht¬ 
zeitige, ausgiebige Verstärkung der Isonzoarmee erscheint mir dringend 
1) Am Abend dieses Tages zählte die k. u. k. 5. Armee (ausschließlich des durch 
die Kämpfe der letzten Tage nicht mitgenommenen XV. Korps) nur mehr 44.500 
Feuergewehre, zu denen nun 11.500 an Verstärkungen — 5 Baone. der 8., 3 Baone. 
der 2. GbBrig., 2 Baone. des IR. 102 und die IBaone. 1/48, 1/50, III/86 und 1/91 — 
hinzugerechnet werden konnten. Der Gesamtkampfstand in der Schlachtfront belief 
sich mithin nunmehr auf 56.000 Mann. An Verlusten hatten bisher zu verzeichnen: 
die 62. ID. 4400, die 58. ID. 8300, die 121. LstlBrig. 3500, die 20. HID. 6000, die 
17. ID. 6000, die 9. ID. (ohne IR. 102) 1400, die 24. LstGbBrig. 1700 und die 43. SchD. 
4500 Mann. Die Schlacht hatte daher insgesamt bereits, an 36.000 Mann gekostet. 
(Anton Pitreich, Manuskript..).
	        
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