Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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später um die Hälfte des Raumes vergrößert und in den 
Jahren 1849 und 1850 mit einer von Kuppelsäulen slankirten 
schönen Mauer umgebe«. Der übrige Theil des Grundstückes 
vor dem Friedhofe ist iu einen Gemüse- und Obstgarten ver¬ 
wandelt. 
Wie nach Außen sichtbar das treue Zusamuieuhalten der 
Gemcindeglieder so Manches neu schuf und das alte ver¬ 
schönerte und verbesserte, so wandte sich bald auch die thätige 
Äebe der Stätte, da des Herren Ehre wohnet, und iu dieser 
der Ausstattung des Altars zu. Die Reihe ward von der 
Pfarrfrau eröffnet, mit Verfertigung eines kornblumenblauen 
Altartuches, an welchem sie auf das vorne abhängende Blatt 
die Worte: „Halt im Gedächtniß Jesum Christ!" in Seide 
stickte. Die Hausmütter der Gemeinde trugen die Kosten der 
Anschaffung. — Später stiftete die Näherin und Einwohnerin 
Eva Perner aus ihrem in Kreuzern bestehenden Einkommen 
ein schönes karmoisinrothes, damastenes, ringsum mit echten 
Goldfransen besetztes Altartnch im Werthe von 50 fl. C. M. 
für die Festtage. Die bürgert. Weiggl-Fainilie zu Schladmiug 
spendete ein gußeisernes Kreuz mit vergoldeten Kruzifix liebst 
vier versilberten Leuchtern auf deu Altar. Zacharias Retten- 
bacher, vulgo Detter, im Unterthal hat eine gothische, versilberte 
Kommunionkanne dazu gestellt und seine Gattin versah den 
Tisch des Herrn mit einer schönen, silberplattirten Hostienbüchse. 
Eine zweite, silberplattirte Abendmahlskanne in antik griechischer 
Form wurde von Anton Rettenbacher, vulgo Resch, und seinem 
Bruder Johann Rettenbacher, vulgo Frech, gestiftet und eine 
dritte solche Kanne von der Weitgasserin, Katharina Stöcker 
im Vereine mit Mathias Steiner, vulgo Eigner, geschenkt. — 
Schon früher hatten die unverehelichten Gemeindeglieder einen 
massiv-silbernen, innen vergoldeten Abendmahlskelch, sowie eine 
ganz vergoldete Patena gewidmet. So wurde mit ver¬ 
einten Kräften der Altar des Herrn würdig ausgeschmückt, 
so reich und schön, wie selten wohl in einer Landgemeinde; 
nicht so sehr von Metalle glänzend, als vielmehr darin prächtig, 
daß die Geber sprechen konnten: „die Liebe Christi dringet 
uns also!" — 
Auch in den folgenden 12 Jahren wieder sollte die 
Gemeinde Schladming im reichgesegneten Maße die Durchhilfe 
des Herrn erfahren' der die Herzen wie Wasserbache leitet. 
Eine sorgenreiche, aber auch von Jahr zu Jahr mit Freuden
	        
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