Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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geheuchelte Frömmigkeit sich hervorthat. Tritscher hat seine 
Tage nicht in der Heimat beschlossen; er überließ 1827 das 
Ramsauer Schulamt seinem ältesten Sohne Johann, der bereits 
seit 2 Jahren als Gehilfe dem Vater zur Seite stand, und 
wanderte nach Schladming, um dort im Hause eines seiner Söhne 
eine Reihe von Jahren zuzubringen, bis er ain 22. Februar 
1855 im 84. Lebensjahre zum ewigen Frieden heimgehen durfte. 
Sem Sohn und Nachfolger Johann Tritscher I., 
geb. 12. September 1799, war zugleich mit seinem 2 Jahre 
jüngeren Bruder Karl in Admont und in Graz ausgebildet 
worden. In ihm leitete der Geist des Vaters die Schule 
fort uud die heutigen älteren Gemeindeglieder von Ramsau 
gedenken gerne mit dankbarem Herzen des strengen Lehrers, 
dem sie viel Kenntniß in irdischen und viel Reichthum an 
himmlisch bleibenden Gaben verdanken. Aus einer zahlreichen 
Kinderschaar von 5 Söhnen uud 5 Töchtern erwuchs ihm 
wieder sein Zweitältester Sohn Johann (geb. den 20. Februar 
1830) als eine Stütze und zur Nachfolge. In Graz zum 
Lehramte tüchtig ausgebildet, fungirte auch Johann Trit¬ 
scher II. durch zwei Jahre helfend an des Vaters Seite und 
wurde 1849 definitiv als Lehrer an der evangelischen Schule 
zu Ramsau angestellt, während der Vater sich auf sein Kobald- 
gnt in Vorberg zurückzog. Doch schon 1860 wurde Johann 
Tritscher sen. wieder zur Lehrthätigkeit berufen, als die Ge¬ 
meinde Schladmiug ihm die Lehrerstelle zu Gleimiug übertrug, 
die er auch bis 1869 inne hatte. Am 1., Mai 1881 ist er 
zur ewigen Ruhe eingegangen. Ehre seinem Gedächtniß! 
Im Jahre 1871 wurde die Schule Ramsau öffentlich 
erklärt.